Kultur

Ein vollendeter Sprachmusikant, der immer für die Liebe lebt

Michael Heltau ist ein Liebender. Er liebt die Operette, die Chansons, die (guten) Schlager und natürlich die Texte feiner Librettisten. Und Michael Heltau ist ein Zauberer, ein Jongleur des Wortes, einer der wenigen, denen die sprichwörtliche Quadratur des Kreises gelingt.

Auch im Musikverein, wo Heltau im Brahms-Saal im Rahmen seines eigenen Zyklus Operette mit Chansons, Schlager mit Songs kombinierte und als Vortragender zugleich sein eigenes, wunderbares Orchester bildete.

Fritz Löhner-Beda, Fritz Rotter, Alfred Grünwald, Victor Léon, Ralph Benatzky, Bert Brecht, Loek Huisman, auch Werner Schneyder, Tom Jones, Paul McCartney oder Hildegard Knef kamen mit ihren Hits bei Heltau zu verbalen Ehren.

Da war Mackie Messer anwesend, da grüßte der große Jacques Brel mit " Amsterdam", da war die Operetten-Welt mehr als heil, da durfte es für Heltau auch rote Rosen regnen. Und das alles mit so viel Stil, Charme und Leidenschaft, wie es nur die wirklich fabelhaften Künstler können. Sentimentalität ist Heltaus Sache nicht, das Sentiment hingegen sehr.

Vermisste man die Musik? Nicht unbedingt. Denn dafür waren alle "Lyrics" zu gut, und Heltau selbst ist ein begnadeter Sprachmusikant. Bitte mehr davon!

KURIER-Wertung: