Kultur

Ein Echoraum für die Möglichkeiten des Jungseins

Jugend: Wer an den Begriff denkt, muss vielleicht tief seufzen – weil er oder sie diese Phase gerade selbst durchlebt oder jemanden in seinem Umfeld hat, der dies gerade tut. Jugend ist anstrengend, keine Frage – aber sie ist auch kein „Problem“, das gelöst werden muss: Das ist ein Ausgangspunkt der Gruppenausstellung „All the Feels“, die noch bis Samstag (27. 7.) im Kunstraum Niederösterreich in der Wiener Herrengasse 13 zu sehen ist (Di.–Fr. 11–19 Uhr, Sa. bis 15 Uhr, Eintritt frei).

Alle Inhalte anzeigen

Sechs künstlerische Beiträge spüren dabei dem Gefühl nach, das sich beim Umbau der Existenz breitmacht: Hannah Neckel hat etwa eine Videoskulptur geschaffen, die sich der Manga- und Anime-Ästhetik bedient und die dort zu findenden Elemente des Niedlichen und Bedrohlichen übersteigert.

Die Gemälde von Oska Gutheil schließen das Lebensgefühl des Abhängens und Ziellosseins mit jenem der Verunsicherung (etwa zu sexueller Orientierung oder geschlechtlicher Identität) kurz und finden eine starke Bildform dafür. Bei Anna Witt und Stine Jacobson sprechen junge Leute über ihre Handlungsoptionen, Maruša Sagadin – bis Samstag auch mit einer Schau in der Christine König Galerie präsent – deutet Sitzbänke oder Basketballkörbe neu und entdeckt in ihnen das Potenzial zur Gestaltung eines Lebensumfelds, das sich ständig ändert. Sehenswert.