Johnny Cash vom Volk der Veganer
Von Peter Temel
Wir schreiben den zweiten Tag im Dschungel, und die zehnte Staffel von "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" hat bereits zwei Dschungelgrößen hervorgebracht, die nicht nur als Sprücheklopfer wie geschaffen für dieses Format sind.
Da wäre einmal Ex-Kicker Thorsten Legat im Camp "Snake Rock". Er hatte sich bei der Dschungelprüfung am ersten Tag beim Biss in einen Ochsenpenis ein Stück Zahn ausgebissen. Angeknackst zeigt sich der knallharte Profi aber an Tag 2 nicht im Geringsten. Wie einem Schwarzenegger-Film entsprungen, gibt er den Obermacker und entlockt "DSDS"-Mehrfachkandidat Menderes prompt die kleinlaute Beichte, mit 29 noch Jungfrau zu sein. Motivationssprüche wie "Hey, du hast doch Klötze in der Buxe" wollen aber nicht so recht fruchten. Dass der Schüchti nach Legats Lektionen einen Übungsflirt mit Nathalie Volk beginnen will, fällt dem zarten "Topmodel" nicht einmal auf.
Im anderen Lager, dem "Base Camp", schwingt sich derweil der "Big Brother"- und "DSDS"-erprobte David Ortega zu intellektuellen Höhen eines Joey Heindle (Dschungelkönig 2013) auf. Als der zerknitterte Schlager-Oldie Gunter Gabriel über seine Begegnungen mit Country-Legende Johnny Cash erzählt, bekennt Ortega: "Ich kann mir leider keine Namen merken. Johnny ist ein lustiger Name. Und "Cash" ist halt Money, Dinero". Der Schluss daraus ist klar: "Johnny Cash ist jemand, der Geld macht".
Wenn wir schon beim Geld sind. Ortegas Plan B nach dem Dschungelcamp lautet: Ein eigener Burgerladen, aber "Vegan-Style". Bei soviel Erfindergeist ist es eigentlich erstaunlich, dass der Gute seinen jugendlichen Plan, "Dings, äh Medizin, äh, Gentechnologie" zu studieren, nicht umsetzen konnte. Er träumte damals offenbar davon, irgendwann die Köpfe seiner Familie für Forschungszwecke einzufrieren, wie er dem geduldigen Talkmoderator Ricky Harris am Lagerfeuer erzählt. Vielleicht sollte man eines Tages auch Ortegas Hirn kryogenisch konservieren, um der Menschheit in 500 Jahren einen Eindruck davon zu geben, was Privatfernsehen im Jahr 2016 zu bieten hatte.
Die Dschungelprüfung
In der Prüfung "Qual der Zahl" treten It-Girl Sophia Wollersheim fürs "Basecamp" und Dokusoap-Star Helena Fürst fürs Team "Snake Rock" an. Die Damen müssen verschiedene Tiere und Dinge ertasten und deren Anzahl erraten. Und zwar mit Händen, Füßen, Nase oder Zunge. Die sechs Runden gestalten sich weder spannend noch grauslich. Da wird es schon zum Ekel-Höhepunkt, als sich eine der Kakerlaken ("Ich glaube, die haben mich angekackt") in Sophias Dekolleté verirrt. Mit beherztem Griff holt Moderatorin Sonja Zietlow das Insekt heraus und liefert damit die anspruchsvollste technische Leistung. Dennoch gewinnt Wollersheim die Prüfung und ergattert endlich zusätzliche Essensrationen für ihr Team.
Tag 2 im Schnellcheck
Haupt- und Nebenrolle Neben Legat und Ortega sorgt Sophia Wollersheim für Gesprächstoff (siehe unten). Schauspieler Rolf Zacher bleibt farblos und ist noch lange kein neuer Winfried Glatzeder (genau, der knorrige Kerl, der sich mit Larissa angelegt hat). Ex-Dschungelkönigin Brigitte Nielsen glänzt durch majestätische Zurückhaltung. Das hat schon einmal für den Sieg gereicht, mit ihren Beliebtheitswerten könnte sie wohl auch Bundespräsidentin werden.
Bekleidungsfaktor Unauffällig. Menderes quäkt: "Meine Hose ist auch nicht mehr die Beste." Wundert es jemand, dass Thorsten Legat da sofort an tote Hose denkt?
Der KonfliktJürgen Milski fällt vor Schreck die Feldflasche aus der Hand, als Legat Menderes mit seiner Sex-Frage überrumpelt. Der einstige "Big Brother"-Zweite bezeichnet die Befragung als "Fremdschäm-Moment". Ein direkter Revierkampf mit Alpha-Tier Legat ist aber nicht ausgebrochen. Noch nicht.
Zwischenmenschliches Sophia (28) erzählt freimütig, wie sie ihren Ehemann, den früheren Promi-Puffbetreiber Bert Wollersheim (64), über MySpace kennengelernt hat. Ähnliche Bekenntnisbereitschaft erwartet sie offenbar von Jenny Elvers. Die lässt sich aber durch die etwas unsubtilen Verhörmethoden der jüngeren Blondine nicht zu einer Erörterung des Phänomens Alkoholismus hinreißen. Sophia muss wohl noch an ihrem unschuldigen Augenaufschlag arbeiten.
So gesagt "Eigentlich wollte ich hier nicht über mein Privatleben sprechen. Aber ehrlich, diese Kameras sind irgendwann weg." - Sophia Wollersheim erklärt das Prinzip Dschungelcamp.
Ketchup, Burger und das alles auf Vegan-Style." Dschungelcamp-Kandidat David Ortega hat auch eine Erklärung dafür, warum es die Veganer sein müssen: "Weil die Veganer, das ist ein Volk, das ist voll intelligent!"(Quelle: www.rtl.de)
"Die Veganer, das ist ein Volk, das ist hochintelligent." - ob David Ortega vielleicht die Vulkanier aus "Star Trek" gemeint hat?
Das ist das, was ich liebe: Ketchup, Burger und das alles auf Vegan-Style." Dschungelcamp-Kandidat David Ortega hat auch eine Erklärung dafür, warum es die Veganer sein müssen: "Weil die Veganer, das ist ein Volk, das ist voll intelligent!"(mehr dazu bei rtl.de)
Das ist das, was ich liebe: Ketchup, Burger und das alles auf Vegan-Style." Dschungelcamp-Kandidat David Ortega hat auch eine Erklärung dafür, warum es die Veganer sein müssen: "Weil die Veganer, das ist ein Volk, das ist voll intelligent!"(mehr dazu bei rtl.de)
Ekelfaktor Die Aufgabe "Die Qual der Zahl" fällt eher in die Kategorie jugendfreies Tapp- und Tastkino. Keines der Tierchen muss verspeist werden. So ist die Dschungelprüfung mehr Zahl als Qual. Und, hey, was haben niedliche Ratten zum Kuscheln im Dschungelcamp verloren??