Kultur

Die Erfolgsgeschichte geht weiter

Anfangs gab es – das bestätigt auch Rudolf Buchbinder – einige skeptische Stimmen. Doch das ist Vergangenheit. Denn das Musikfestival Grafenegg ist längst ein fixer Bestandteil der internationalen Festival-Landschaft, spielen hier doch die besten Orchester, Dirigenten und Solisten der Klassikszene. Und die können sich auch im neunten Jahr der Intendanz von Rudolf Buchbinder wieder mehr als hören lassen.

Opulenter Auftakt

Los geht es heute, Freitag, mit dem Tonkünstler-Orchester Niederösterreich, das in Grafenegg eine Art Heimrecht genießt. Der scheidende Chefdirigent Andrés Orozco-Estrada dirigiert Werke von Matthias Pintscher, Sergej Prokofjew sowie die "Carmina Burana" von Orff. Solisten sind die Sopranistin Daniela Fally, Tenor Toby Spence, Bariton Michael Volle sowie der Wiener Singverein und die Sängerknaben.

Matthias Pintscher ist heuer in Grafenegg übrigens extrem präsent. Er fungiert als Composer in Residence und wird auch als Dirigent in Erscheinung treten. Sehr präsent ist natürlich auch Rudolf Buchbinder, der mehrfach als Solist und als Kammermusiker zu erleben ist. Bereits am Sonntag spielt er im Rahmen einer Matinee im Auditorium, es folgen Auftritte mit dem State Academic Orchestra und mit dem an zwei Abenden gastierenden Israel Philharmonic Orchestra mit Dirigent Zubin Mehta.

Viele Spitzenorchester

Weitere Spitzenorchester in Grafenegg sind u. a.: Das Orchestre de la Suisse Romande (Dirigent: Neeme Järvi, Solistin: Geigerin Arabella Steinbacher), die Berliner Philharmoniker mit Dirigent Simon Rattle (zwei Abende), das La Folia Barockorchester mit Sopranistin Simone Kermes und selbstverständlich auch die Wiener Philharmoniker mit Dirigent Semyon Bychkov und der fabelhaften Mezzosopranistin Elisabeth Kulman. Eine der seltener gewordenen Gelegenheiten Kulman zu hören, hat doch die Künstlerin unlängst ihren Rückzug von der Opernbühne verkündet.

Gefeierte Solisten

Dazu kommt das Boston Symphony Orchestra, das erstmals mit seinem neuen Chefdirigenten Andris Nelsons eine Europa-Tournee absolviert sowie das European Union Youth Orchestra mit Maestro Gianandrea Noseda und den Solisten Diana Damrau (Sopran) und Nicolas Testé (Bassbariton). Aber auch Geigerin Anne-Sophie Mutter, die Sopranistin Ruth Ziesak, die Trompeterin Tine Thing Helseth (noch ein Geheimtipp), der Cellist Gautier Capuçon oder die Kult–Truppe The Philharmonics sind in Grafenegg zu Gast.

Denn Vielfalt ist – neben höchster Qualität – Pflicht. Buchbinders Credo: "Die Besten der Besten sollen in Grafenegg auftreten. Und wer ein Mal da war, kommt gerne wieder. Das gilt für die Künstler und hoffentlich auch für das Publikum."