Kultur

Der nächste Schritt in Richtung Superstar der Opernbühne

von Peter JarolinKritik. Shootingstar Pretty Yende begeisterte im Konzerthaus mit Bravourarien. Wien war für Pretty Yende immer ein besonderer Ort. Hier gewann die südafrikanische Sopranistin 2009 beim Belvedere-Gesangswettbewerb in allen denkbaren Kategorien. Hier sprang sie 2013 für Cecilia Bartoli im Theater an der Wien ein und feierte einen Triumph. Kein Wunder, dass Pretty Yende die Stadt liebt. Und auch das Wiener Publikum liebt Pretty Yende. Mit Jubel und Ovationen wurde die Künstlerin bei ihrem Arienabend im Rahmen der Reihe „Great Voices“ im Konzerthaus bedacht. Völlig zu Recht, denn Yende gab vokal alles, setzte auf sehr anspruchsvolle Arien. Rossinis „Il turco in Italia“. Meyerbeers „Les Huguenots“, Donizettis „Lucia di Lammermoor“, Bellinis „La Sonnambula“, Arditis „Il bacio“ oder Bellinis „I Puritani“ – Yende sang alles, was im Belcanto-Repertoire gut, teuer und effektvoll ist. Hinreißende, funkelnde Koloraturen, schöne Höhen, ein samtiger, weicher Sopran und kultivierte Übergänge – Pretty Yende machte auch im französischen Repertoire (Delibes, Gounod) mit Nachdruck auf sich aufmerksam. Hier reift eine große Interpretin heran, die als Zugabe Bernsteins „I feel pretty“ sang. Pretty, so pretty! Recht solide: Das Orchester Prague Philharmonia mit Dirigent Peter Valentovic; nur bieder der kurze Auftritt der Geigerin Yoon-Hee Kim.