Kultur

Das ist neu bei "Willkommen Österreich"

Alles neu, alles besser? Diese Frage durchzieht ein leise skeptisches Gespräch mit Christoph Grissemann und Dirk Stermann und dem Sendungsverantwortlichen Andreas Vana über "Willkommen Österreich neu".
Dass nun wöchentlich statt wie bisher 14-tägig aufgezeichnet wird, ist gut. Stermann: "Früher konnten wir nur in der ersten Sendung aktuell sein. Wenn es so etwas wie Europameisterschaften gab, mussten wir zwei verschiedene Moderationen aufnehmen."
Ob auch der frühere Sendungsbeginn gut ist? Müssen Stermann und Grissemann jetzt braver werden? Grissemann: "Es wäre nicht uninteressant, wenn wir uns selbst maßregeln müssten und unseren manchmal sehr tourettehaften Humor zähmen würden. Ich wäre auch froh darüber. Ich muss ja nicht ständig ,ficken‘ sagen."

Stermann: "Es gibt keine Anweisungen, was den Inhalt betrifft. Aber wir haben natürlich Sorge, dass es schwieriger wird, wenn man früher sendet. Andererseits weiß ich, dass es viele Menschen gibt, die um sechs Uhr aufstehen müssen und nicht nur ,Narrisch guat‘ sehen wollen. Allerdings ist die ZiB 2 sicher eine Konkurrenz. Vor allem, weil Armin Wolf ja bestimmt lieber bei uns säße."

Alle Inhalte anzeigen

"Neunzig Prozent unserer Zuschauer gehen nicht um 23 Uhr ist Bett. Insofern ist es für unsere Sendung egal, ob wir um zehn oder um elf senden", glaubt Grissemann.
Es zähle der ORF gesamt, sagt Andreas Vana: ",Willkommen Österreich‘ hat sich in den fünf Jahren seines Bestehens zum Magneten der Donnerstagnacht entwickelt und hat die stärksten Marktanteile (Anm.: rund 20 Prozent). Die Sendung konnte an diesem Platz wachsen. Aber man muss an die gesamte Donnerstagnacht denken, wo man auch neue Formate ausprobieren will. Es ist eine Art Generationswechsel. Und der Ruf, früher zu senden, kam auch aus dem Publikum."

Der frühere Sendeplatz erfordert auch ein anderes Budget, eine Einzelaufzeichnung kostet 15 Prozent mehr. "Im Vergleich zu anderen Sendungen um diese Zeit immer noch günstig", sagt Vana.
Er hat keine Bedenken, den oft sehr scharfen Humor der beiden auf ein breiteres Publikum am früheren Sendeplatz loszulassen: "Fernsehen ist nie ein sicheres Geschäft."

Nicht sicher ist, ob die Donnerstagnacht künftig überhaupt noch am Donnerstag zu sehen ist. Der ORF hat die Rechte der UEFA-Europa-League erworben, die im Herbst startet. Insgesamt 24 Donnerstage pro Jahr werden damit besetzt sein. Eine Entscheidung, ob und wohin die erfolgreiche Comedy-Nacht auswandern muss, wird Programmdirektorin Kathrin Zechner in den nächsten Monaten bekannt geben. Der Name als Trademark könnte erhalten bleiben.

Donnerstagnacht: Die Änderungen

Ab Donnerstag beginnt "Willkommen Österreich" um 21.55. Um 22.50 ist die vorläufig letzte Folge der Staatskünstler (mit Gastauftritt von „Niko und Laura“) zu sehen. Ab nächster Woche amtieren an diesem Sendeplatz die
Science Busters unter dem Motto „Wer nichts weiß, muss alles glauben“. Es folgen die "Schlawiner" (23.25) und "My Name Is Earl" (23.50).

Weiterführende Links