Cannes: Investigativmedium dementiert neue #MeToo-Liste zu haben
Von Georg Leyrer
Das Investigativmedium Mediapart hat dementiert, eine Liste von neuen #MeToo-Fällen vorliegen zu haben und diese zu Beginn des Festivals von Cannes publizieren zu wollen, wie zahlreiche renommierte französische und internationale Medien berichteten. Das ist "offensichtlich falsch", hieß es in einer Bekanntgabe und „ein Gerücht, das von einem Verschwörungskonto ausgeht, in sozialen Netzwerken aufgegriffen, von mehreren Medien angeheizt wurde und in den Morgennachrichten landet“.
Zuletzt hatte etwa Le Figaro berichtet, dass ganze Filmteams davor zittern, dass ihre Filme in den neuen Vorwürfen untergehen. Die Liste solle demnach in der Branche schon die Runde machen und u. a. Förderinstitutionen und Studios vorgelegt worden sein.
Mit der Komödie „Le Deuxième Acte“ („Der zweite Akt“) werden am Dienstagabend die 77. Filmfestspiele in Cannes eröffnet. Der mit französischen Stars wie Lea Seydoux, Vincent Lindon oder Louis Garrel besetzte Film von Quentin Dupieux läuft außerhalb des Wettbewerbs. In diesem treten heuer 22 Filme an, darunter die neuen Werke von Francis Ford Coppola, David Cronenberg, Giorgos Lanthimos und Kirill Serebrennikov.
Die Auszeichnungen werden am 25. Mai von einer internationalen Jury unter dem Vorsitz von „Barbie“-Regisseurin Greta Gerwig vergeben. Im Vorjahr ging der Hauptpreis, die Goldene Palme, an Justine Triets Justizdrama „Anatomie eines Falls“. In der Reihe „Un certain regard“ feiert das Spielfilmdebüt „The Village Next to Paradise“ des in Somalia geborenen Wahlwieners Mo Harawe in der zweiten Festivalwoche seine Weltpremiere an der Côte d'Azur, wo heuer internationale Stars wie Richard Gere, Demi Moore, Gary Oldman, Cate Blanchett, Uma Thurman oder Emma Stone erwartet werden.