Kultur

Burgtheater: Martin Kušej will nur über die volle Distanz gehen

Die künstlerische Geschäftsführung des Burgtheaters steht ab dem Herbst 2024 zur Disposition. Eine Formulierung im Ausschreibungstext – die Position werde auf die Dauer von „bis zu fünf Jahren“ besetzt – gab Anlass zu Spekulationen: Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer denke über eine Neubesetzung nach, wolle aber den amtierenden Direktor nicht vor den Kopf stoßen – und ihm daher noch zwei, drei Jahre gewähren. Im Interview mit der APA stellt Martin Kušej aber klar, dass er „dafür nicht zur Verfügung“ stehe: „Ich mache fünf Jahre. Und das ist, glaube ich, ganz richtig so.“ Denn: „Die Stimmung ist supergut hier.“

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Glaubt Kušej nach den Abgängen der letzten Zeit wirklich, dass die Stimmung nicht besser sein könnte? „Besser kann es immer sein“, gesteht er schließlich ein: „Es ist klar, dass in den Monaten vor dem Sommer eine angespannte Situation geherrscht hat. Wir haben alle bis zum Anschlag gearbeitet.“ Aufgrund Covid-Erkrankungen gab es enorm viele Spielplanänderungen. Man hätte daher „einen sehr schmerzhaften Verlust von Teilen unseres Publikums verkraften“ müssen. Schuld an der Misere sind aber nur die äußeren Umstände: Er glaubt nicht, dass er etwas hätte besser machen können.

Und er hat ein schlagendes Argument für volle Theatersäle in Zeiten der Energiekrise: Die Raumtemperatur, nun auf 19 Grad gedrosselt, erwärmt sich während einer Vorstellung, am Ende sei „es eh meist 3 bis 4 Grad wärmer als zu Beginn“. Es helfe also, wenn sehr viele Menschen zusammensitzen.