Kultur

Blatt für Blatt: Der Klopapierkalender rettet (auch) Leben

Menschen im Supermarkt auf der (nicht immer gewaltfreien Jagd) nach der letzten Packung Klopapier. Kaum ein Bild hat sich in den vergangenen Tagen tiefer ins Gedächtnis gebrannt als dieses. Das Klopapier sei eben zu einem "Symbol für Sicherheit" geworden, erklären Psychologen diese Hamsterkäufe. Dabei haben sich einige Hamster wohl gedacht: Lieber 4-lagig durch die Krise. So viel Luxus muss sein...

Dieses (absurde) Phänomen ging natürlich durch die Medien, wurde tausendfach vor allem humorvoll aufgegriffen und von Experten ausführlich analysiert. Es war also nur noch eine Frage der Zeit, bis man sich mit dem Thema auch kreativ und künstlerisch auseinandersetzt.

Und nun ist es soweit: Der erste Klopapierkalender ist erhältlich. Angefertigt haben ihn ein paar Freunde (Bild unten) aus Wien. Sie haben sich näher mit dem "weißen Gold" beschäftigt und daraus einen Kalender gebastelt. Für den guten Zweck, denn der Erlös aus dem Verkauf wird für die Caritas Flüchtlingshilfe in Griechenland gespendet. 

 

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"Es ist ein Jahreskalender von Jänner bis Dezember. Allerdings ist er nicht jahresgebunden und kann somit jedes Jahr wieder verwendet werden. Als Erinnerung an Geburtstage zum Beispiel", sagt Eva Jöchtl dem KURIER. Sie ist Teil des Konzepts und auch selbst im Kalender zu sehen.

Gehört sich nicht

Dabei habe die Idee gar nichts mit der aktuellen Corona-Krise zu tun, wie Jöchtl erklärt: "Der Kalender war eigentlich eine Idee im Freundeskreis, die 2019 schon umgesetzt wurde. Es ging darum, dass eine Freundin Besuch von ihrer Mutter bekam, die gleich einmal mehrere Packungen Klopapier mitbrachte. Auf die Frage, warum sie das mache, kam die Rückmeldung, dass es sich für junge Frauen nicht gehört, öffentlich mit Klopapier herumzulaufen. Am Land kann man das Klopapier schön diskret in den Kofferraum packen, aber in der Stadt sieht jeder, dass gerade eines gekauft wurde. Als Geschenk für besagte Mutter wurde also der Klopapierkalender gemacht", sagt Jöchtl. 

Am Anfang war die Stückzahl des Kalender sehr gering - er war nur für die Beteiligten und ein paar Freunde gedacht. Mit dem aktuellen Klopapier-Boom wurde die Stückzahl erhöht und der Kalender wird nun auch zum Verkauf (20 Euro) angeboten. Ein schön gemachter Wandkalender (fürs WC), der mindestens mehrlagig - Pardon! - mehrfach hilft: Erstens Flüchtlingen. Zweitens sich zu erinnern - und zwar an die Corona-Krise und an die Geburtstage von Freunden.

Die Versandkosten innerhalb Österreichs sind gratis. Nach Deutschland und andere benachbarte Länder kostet der Versand 5,50 Euro. 

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