Animal Collective mit "Isn’t It Now?“: LSD auf Albumlänge
Von Marco Weise
Der kreative Output der US-amerikanischen Band ähnelt einer Wundertüte – man weiß nie so genau, was drinnen ist, was man bekommt. Für ihr am Freitag veröffentlichtes Album „Isn’t It Now“ hat das Quartett, bestehend aus Avey Tare, Panda Bear, Deakin und Geologist, wieder unzählige Zutaten in einen Topf geworfen und einmal umgerührt. Abgeschmeckt hat diesen Eintopf dann der Grammy-gekrönte Produzent Russell Elevado (D'Angelo, The Roots, Kamasi Washington).
Was einem nun vorgesetzt wird, klingt wie eine Reise zurück in die 60er- bzw. 70er-Jahre, wo Bands (wie etwa die Beach Boys) gerne LSD zum Frühstück genascht haben. In den zwölf neuen Songs bieten einem Animal Collective wunderschöne, wattebauschige und beseelte Keyboardflächen. Im Hintergrund pluckert, fiepst und trällert es heiter, die Rhythmen sind verschachtelt, es grooven sonnige Melodien und eiert die Drehleier. In „Defeat“ lädt die Truppe zu einem 22-minütigen (!) Besuch bei Alice im Wunderland, wo die Raupe am Pilz gerade einen tiefen Lungenzug von der Wasserpfeife nimmt. Hui. Gutes Zeug!