Sommergesprächsreaktionen, streng nach Vorschrift
Von Georg Leyrer
Man braucht sich die Sommergespräche ja längst nicht mehr anschauen, um zu wissen, wie sie waren. Beziehungsweise: Wie sie gewesen hätten sein sollen.
Für die Parteikollegen des Auftretenden war es immer der beste Politikerauftritt bei einem Sommergespräch seit Menschengedenken. Die mitgebrachten programmatischen Ansagen waren superschlau und genau jene, die das Land für eine glückliche, blühende Zukunft braucht.
Eventuell war der Moderator nicht nett genug.
Für die politischen Mitbewerber war es hingegen klarerweise ein ganz schwacher, unvorbereiteter Auftritt, der die Lücken im Angebot des Auftretenden offensichtlich werden ließ. Und die Ansagen waren allesamt unbrauchbar.
Es ist egal, wer auftritt und was der dort sagt: Dieses Reaktionenschema ist immer das gleiche. Und es ist zugleich vorhersehbar wie ein bisschen peinlich für alle Beteiligten.