Negativbeispiel
Man muss keine Details wissen, um eine Ahnung davon zu haben, was einander Harald Vilimsky (FPÖ) und Helmut Brandstätter (Neos) zum Auftakt der Duelle zur EU-Wahl auf ORFIII an den Kopf geworfen haben. Es reicht, die letzte Frage von Theresa Kulovits zu zitieren und sich einen entgeisterten Blick dazu vorzustellen: „Wie können wir wieder das Vertrauen in die Politik stärken? Glauben Sie, dass ihr Gespräch heute dazu beigetragen hat?“
Bei Brandstätters Antwort, in der er wiederholte, dass Vilimsky die EU zerstören wolle, zeigte Vilimsky den Scheibenwischer. Vilimsky bezeichnete das Gespräch als „Negativbeispiel“, er wolle „keinen von uns beiden verteidigen“.
Das war ein lichter Moment am Schluss. Einen Hauch von Selbsterkenntnis gab es auch zuvor – wenngleich als Beschwerde über eine Unterbrechung durch Brandstätter gedacht. Der Vilimsky-Satz kann auch als Fazit gelten: „Zuhören tut weh.“