Glaubensfragen: Erdäpfelsalat mit Kernöl
Von Peter Temel
In einen Erdäpfelsalat gehört Hesperidenessig, Sonnenblumenöl, Zwiebel, a bissl Pfeffer, a Tupfer Senf, Salz, eine Prise Staubzucker – und kein Kürbiskernöl“, dekretierte der zug’roaste Wiener Sascha Bergmann (Hary Prinz) im jüngsten Landkrimi am steirischen Wirtshaustisch. Das hat das Zeug zu einer ikonischen Filmszene.
Bei „Silvia kocht“ lieferte 5-Haubenkoch Andreas Döllerer die Verfeinerung: Warme Suppe gehört rein, Zwiebeln sollen rot sein, mit Salz und Zucker nicht sparen („Erdäpfel nehmen viel auf“); ausgiebig durchrühren, bis die Stärke der Erdäpfel (Kipfler oder Sieglinde) für Cremigkeit sorgt; am Schluss Schnittlauch drauf. Als Silvia Schneider das einkühlen wollte, sagte Döllerer: „Auf koan Foi!“ Es gebe kaum was, das Kühlschrankgeruch mehr aufnehme als „Kartoffelsalat“.
Wenn’s emotional wird, kommt beim Salzburger die „Kartoffel“ durch. Und beim steirischen Fernschauer das Kernöl.