Dreckige Wörter
Von Guido Tartarotti
In der „ZIB“ wurde an den Fotokünstler Helmut Newton erinnert, der heuer 100 Jahre alt geworden wäre (wäre er nicht 2004 gestorben). Dabei kam auch sein berühmtestes Zitat: „In der Fotografie gibt es nur zwei dreckige Worte – Kunst und guter Geschmack.“
Das ist ein bemerkenswerter Satz, vor allem aus heutiger Sicht, da wir in einer Zeit leben, in der es offenbar nur eine einzige Kunstform gibt – dreckige Wörter zu suchen, zu finden und zu eliminieren, und diesen Vorgang dann als Ausdruck von gutem Geschmack darzustellen.
Apropos Kunst: Im „Sommerkabarett“ sprach der einfach großartige Thomas Stipsits über Schlager: „Weihnachten mit Florian Silbereisen – da kriegst zur CD a Thrombosespritz’n dazu.“ Und zum Thema Geschmack: „Die Dreifaltigkeit des Wohlstands – Thujen, Zaun und Waschbetonplatten.“