Kolumnen/Preussers Pannen

Die Jagd nach den spukenden Flecken auf der Jacke. Ghostbusters, bitte kommen!

Bei der Frage an die Kolleginnen, was ihnen in letzter Zeit an Missgeschicken widerfahren ist, kamen wir schnell auf das Thema Flecken zu sprechen. V. hat zum Beispiel einen Salat auf der Couch gegessen und muss als Folge davon mit Kernölflecken auf ihren Polstern leben, die sie nicht mehr rausbekommt (sollten Sie ein wirksames Hausmittel kennen, ist Ihnen der Dank der Kollegin gewiss). Eine weitere Kollegin hat eine Jacke, an der Flecken auftauchen, wieder verschwinden und kurze Zeit später an anderer Stelle wieder auftauchen. Dass es auf ihrer Jacke wirklich spukt, will sie uns demnächst beweisen – die Nummer von den Ghostbusters haben wir zur Sicherheit jedenfalls schon rausgesucht.

Noch schlimmer sind natürlich Flecken oder andere sichtbare Makel, die man kurz vor einer Besprechung auf seiner Kleidung oder an sich entdeckt. In einem früheren Job bin ich einmal mit dem Chef im Aufzug gefahren. Ich habe erst später beim Blick in den Spiegel bemerkt, dass ich mir das freundliche Lächeln lieber hätte sparen sollen. An meinen Zähnen war viel zu deutlich zu erkennen gewesen, was ich zu Mittag gegessen hatte. Seitdem gilt für mich eine Null-Mohn-Politik im beruflichen Kontext.

Wie verhält man sich richtig? 

Im Internet habe ich einen Knigge entdeckt, wie man mit solchen Peinlichkeiten im Berufsleben umgehen soll. Wenn die Kleidung des Gegenübers Flecken hat, soll man ihn oder sie direkt darauf ansprechen. Wenn man das nicht diskret machen kann, soll dem anderen ein Zettel zugesteckt werden. Übermittelt man so sonst nicht nur Liebesbotschaften?

Ich weiß nicht, ob „Auf deiner Bluse ist ein Spaghettifleck“ oder „Du hast Kräuter auf den Zähnen“ viel zu meiner Entspannung in einem Meeting beitragen würden. So oder so kann man nur hoffen, dass die Peinlichkeiten schnell wieder aus dem Gedächtnis verschwinden – zumindest schneller als die besagten Kernölflecken.