Kolumnen

Kralicek geht essen: Am Ende gewinnt immer der Wirt

Es gibt eine sehr lustige Folge der „Simpsons“, in der Homer ein neu eröffnetes Fischrestaurant besucht und das Angebot „All you can eat“ beim Wort nimmt: Er hört einfach nicht mehr auf zu essen. Tatsächlich wird für Vielfraße mit dem All-you-can-eat-Buffet ein Traum wahr: Endlich dürfen sie wirklich essen, so viel sie wollen, ohne dass sich das auf der Rechnung niederschlägt. Auf der steht am Ende nämlich kein Cent mehr als bei den Normalverbrauchern um sie herum, die viel weniger essen und die Kalorienexzesse der Gierhälse auf diese Weise mitfinanzieren. Warum sie das tun? Weil sie das Spiel nicht durchschauen, sondern selbst davon überzeugt sind, gerade ein Schnäppchen zu machen.

Das All-you-can-eat-Buffet ist die Handy-Flatrate unter den Menüangeboten. Der Unterschied ist: Eine Flatrate ist eher günstig, das Geschäft machen die Mobilfunkunternehmen damit, dass wir mit dem inkludierten Datenvolumen nicht auskommen. Beim All-inclusive-Buffet ist es umgekehrt: Der Pauschalpreis ist eher hoch angesetzt, die Gastronomie verdient daran, dass die meisten von uns freiwillig weniger konsumieren, als sie bezahlen.

Tatsächlich rentiert sich so ein Buffet also nur für ganz wenige Gäste, grundsätzlich gilt das Gesetz des Spielcasinos: Am Ende gewinnt immer die Bank oder in diesem Fall eben der Wirt. Homer Simpson wird übrigens aus dem Lokal geschmissen und geht daraufhin vor Gericht, um für sein Recht auf grenzenloses Völlern zu kämpfen. Mitten im Prozess geht die Tür auf und ein Bote betritt den Gerichtssaal. Ein überraschender Zeuge? Nein, der Mann ist Pizzabote. Homer hat schon wieder Hunger.