Das Sekundenglück und ein Knuffelcontact
Von Katharina Salzer
Ein paar Sonnenstrahlen kämpfen sich durch die Wolkendecke. Jetzt schnell, das Gesicht Richtung Licht. Einfach an einer Straßenecke stehen bleiben und genießen. „Das ist Sekundenglück“, sagt eine Dame. „Bis die Ampel grün wird.“ Die Ampel springt um. Weg ist die freundliche Frau. Die Bezeichnung – Sekundenglück – bleibt, man wird es brauchen können. Vor allem nach dem Terroranschlag am Montag und dem Corona-Lockdown.
Lasterlos
Bei all dem Chaos, der Trauer, der Angst freut man sich über angenehme Worte, die man noch nicht gehört hat. „Knuffelcontact“ ist so eines, das durch die Medien geisterte. „Knuffelen“ bedeutet auf Flämisch schmusen oder kuscheln. Gesprochen wird es übrigens mit „ü“. Sehr nett. Weniger nett ist, dass die Belgier ihre sehr privaten Kontakte wegen Corona einschränken müssen. Daher schaffte es die Bezeichnung, auch über Belgien hinauszukommen.
Lösungen
Jetzt sollte man sein Wortwissen auch nützen können. Scrabble ist ein tolles Spiel dafür. Um allerdings „Knuffelcontact“ durchbringen zu können, braucht es Verhandlungsgeschick.
Tipps
Verhandlungen laufen in fünf Phasen ab. Zunächst, soll man dem Partner zuhören (1), warum „kuffelen“ so gar kein Wort ist. Dann gibt man sich emphatisch oder ist es (2):„Ja, ich verstehe dich.“ Das Gegenüber erkennt, man ist mitfühlend (3). Es beginnt zu vertrauen und denkt nach (4): „Na ja, so viele Punkte sind es wieder auch nicht.“ Der Verhandlungspartner oder die -partnerin reagiert und folgt vielleicht den Vorschlägen (5).
Ob diese Tipps für das Legen von „Knuffelcontact“ reichen? Hm. Es bleibt eine Alternative für die Spieler: Gar nicht lange überlegen – „knuffelen“.