"Weil sie mir die schwierige Rolle der Bösewichtin zugetraut haben"
Von Heinz Wagner
Die Darstellerin und Sängerin der Bösewichtin „Ohrenmonster“ war mit ungefähr sechs Jahre schon im Nano-Chor, das sind die Jüngsten. Dort war sie – mit einer zweijährigen Pause – bis zum Ende (12 Jahre), hat aber auch Klavier gelernt.
„Vergangenes Jahr habe ich wegen Corona pausiert, weil es für mich so schwierig war, über Video Klavier zu lernen. Zuhause spiele ich jetzt nur mehr wenn ich Lust und Laune und Zeit habe.
Wieso spielst du die Rolle als „Ohrenmonster“?
Jolanda Hofer: Für das Musical haben sich die Chorleiterinnen überlegt, wem sie welche Rolle geben. Das heißt aber nicht, dass ich böse bin, sondern sie haben mir die Rolle gegeben, weil es eine schwierigere ist und sie gemeint haben, dass ich das sicher schaffe.
Es war dann aber alles ziemlich schwierig, weil wir zuerst normal begonnen haben für ein Musical das wir auf der Bühne spielen sollten. Dann kam der Lockdown. Da wurde beschlossen, das wird ein Film. So mussten wir viel neu lernen, weil es ja ganz etwas anderes ist, ein Musical auf der Bühne zu spielen oder es für einen Film zu spielen. Zum Beispiel mussten wir die Tonaufnahmen schon vor dem Spielen machen.
Ansteckungsgefahr im Hinterkopf
Außerdem hatte Jolanda Hofer „und auch die meisten oder viele andere immer im Hinterkopf, kann ich wen anderen anstecken oder kann ich von jemandem anderen angesteckt werden?“
Es gab zwar keine Corona Tests für die Proben, aber es kamen alle nur, wenn sie gesund waren. „Jetzt haben Kinder aber oft keine Symptome und können trotzdem schon anstecken. Ich selber war auch in Quarantäne, weil ein Klassenkollege von mir positiv getestet worden ist. Ich war dann eh negativ, aber die Proben mit mir mussten verschoben werden.“
Die „Ohrenmonster“-Darstellerin und –Sängerin verlieh zwischendurch im Interview „Respekt für die Chorleiterinnen, wie die alles so schnell geplant und auf die Reihe gebracht haben.“
Trotzdem gut konzentriert
Obwohl sie die Ansteckungsgefahr immer im Hinterkopf gehabt hat „konnte ich mich dann wenn es darum ging gut auf meine Rolle konzentrieren. Wir haben zwei Tage gedreht. Da bin ich in der Früh gekommen, dann gab‘s eine kurze Mittagspause und dann ging es am Nachmittag wieder weiter.“
Sie ist in ihrer Rolle sehr aufwändig geschminkt und hat große, spitze Ohren. „Die Maskenbildnerin hat am ersten Tag nach dem Schminken ein Foto von mir gemacht, damit ich damit sie mich am nächsten Tag genau gleich schminken kann.“
Die spitzen Ohren gibt es zu kaufen, erklärt Jolanda Hofer, „die sind aus Gummi oder Latex mit einem Hautkleber. Das ist eigentlich nicht unangenehm, nur beim Runternehmen da ist es schon unangenehm, weil der Kleber so stark ist.“
Schauspiel und Gesang „nur“ als Hobby
Schauspielen oder Gesang kann sich die 13-Jährige „beruflich für mich nicht vorstellen“. In der Freizeit werde sie sicher immer gerne singen, „bei Schauspiel braucht man halt eine Gruppe. Was ich selber einmal werden möchte - da bin ich mir noch nicht sicher; entweder eine Lehrerin oder - ich bin so der Typ der gerne meine Meinung sagt - irgendetwas in dieser Richtung.“
Jolanda Hofer besucht die vierte Klasse des Gymnasiums Linzerstraße im bilingualen Zweig. „Ich hatte schon in der Volksschule jeden Tag eine Stunde Englisch, das konnte ich dann schon gut und deswegen habe ich die Aufnahmeprüfung für diesen Zweig gemacht.“ Jetzt überlegt sie, eventuell in eine HLW oder HAK zu wechseln, wenn diese auch einen bilingualen Zweig haben. „In der Schule lerne ich auch noch Französisch.“
Schwimmen, Volleyball, klettern
Abgesehen von Singen, Musizieren und Schauspiel, absolviert Jolanda Hofer noch regelmäßig Training in einem Schwimmverein, „Wettbewerbe mag ich nicht so gern, an Klubmeisterschaften nehme ich aber schon teil“. Alles natürlich „nur“ in Normalzeiten, da spielt sie auch Volleyball in der Schule.
Zu Home-Schooling befragt, bekommt der Kinder-KURIER folgende Antwort: „Ich vermisse die Schule und die Freundinnen und Freunde sehr und würde gerne wieder in die Schule gehen. Aber derzeit ist das alles halt notwendig. Obwohl wir einen Garten und eine große Wohnung haben, geht mir natürlich schwimmen und klettern was ich auch gerne mag ab - das alles kann ich jetzt nicht machen. Insgesamt komme ich mit dem Lernen zu Hause aber gut zurecht, weil mir meine Eltern viel für die Schule erklären können. Aber es gibt ja auch Kinder, bei denen das die Eltern nicht so leicht können. Außerdem hab ich trotzdem das Gefühl, dass wir alle jetzt viel weniger lernen als sonst.“