Kiku

Wasser kann auch aufwärts fließen ;)

Gut, dass der mobile, aufblasbare Hörsaal auch ohne Seitenwände steht. Er wäre zum Auftakt der diesjährigen on Tour im Herderpark (Wien-Simmering) sonst aus allen Nähten geplatzt. Durch seine Offenheit auf drei Seiten konnten neben den gerammelt vollbesetzten Sitzplätzen auf den im Halbkreis angeordneten, ansteigenden Sitzbänken und auf dem Boden bis fast zu den Zehenspitzen der Uni-Lehrenden auch noch außerhalb des Hörsaals Interessierte im Stehen zuhören. Zu den jungen Hörer_innen, wie Uni-Studierende auch noch genannt werden, im Inneren.

Die Uni-Lehrenden Geograf_innen Sabine und Stefan – unterstützt von ihren Studierenden Tobias, Christian und Matthias – schafften es in knapp mehr als einer halben Stunde die Auswirkungen der Klimaerwärmung auf den Kaunertal-Gletscher sehr klar, einfach und spannend zu vermitteln. Und zwar so, dass die allermeisten Kinder und Jugendlichen, von denen nicht wenige das erste Mal mit einer Universität in Berührung gekommen waren, mitdachten und -machten.

Von wenigen, großformatigen Fotos, die den Rückgang des Gletschereises zeigten, ausgehend, vermittelten sie die Folge, dass dann Geröll, Sand, Erde freigelegt, vom regen talwärts geschwemmt werden. Und dass es sozusagen eine Art „Zaubermittel“ gibt, um die Sedimente zu festigen: Pflanzen. Die festigen den Boden.

Fotos von der Vorlesung über schmelzende Gletscher

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Vor und auch nach der Vorlesung, wie viele universitäre Unterrichtsstunden heißen, aber stand eigenes Forschen auf dem Programm. Wie immer bei den Kinderuni-on-Tour-Stopps wurden auch im Herderpark auf der Wiese sozusagen „Inseln“ aufgebaut. Auf Matten sitzend, knieend, hockerlnd wählten die Jungstudierenden für diesen Nachmittag aus Boxen der Reihe nach Experimente aus, die sie mit ihren Explainer_innen gemeinsam durchführen wollten. Die einen bauten aus Papierbechern und Schnüren sogenannte Becher-Telefone und probierten sie nach der kurzen Bastelzeit auch gleich auf der Wiese aus. Andere bastelten Luftballon-Raketen und erlebten so das Prinzip Rückstoß ganz plastisch. Dass in Schwarz ganz schön viel Farbe drinnen steckt, sahen jene Jung- und Jüngst-Studierenden, die auf Kaffeefilterpapier mit Filzstift Striche malten und sie von Essigwasser aufsaugen ließen!

Fotos von Forschungs-Inseln

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Aya und ihre große Schwester Mariam meinten zum Kinder-KURIER, dass sie „der Versuch mit dem Unterwasser-Staubsauger am meisten beeindruckt hat, weil da das Wasser im Schlauch sogar zuerst nach oben geflossen ist“. Der schwerere Teil des Wassers im nach unten hängenden Schlauch zieht nicht nur das Wasser im Schlauch zuerst nach (also zuerst nach oben bevor es dann runter rinnt), sondern holt sich so auch das „restliche“ Wasser aus dem Behälter oben.
Almir hat „das Experiment mit den verschieden eingefärbten Würfelzuckern auf einem Teller mit Wasser am besten gefallen hat – das ist so schön zerronnen!“

Fotos von weiteren Forschungs-Inseln

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Kurzes Video von einer Luftballon-Rakete

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Diese drei genannten Kinder konnten übrigens am Ende der Vorlesung jeweils ein Stoffsackerl mit umweltfreundlichen Goodies „abstauben“ - ihre Karten wurden aus der Schachtel mit den richtigen Antworten beim Gewinnspiel von ARA (Altstoff Recycling Austria), einem Partner der Tour der Kinderuni Wien gezogen. Bei den Tour-Stopps arbeitet die Kinderuni Wien jeweils mit lokal verankerten Partnervereinen und -organisationen zusammen, im Herderpark war das MOJOSA / Balu&Du.

Kinderuni-on-tour

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