Schon im Kindergarten Einstieg ins Coding mit Roboter-Biene
Von Heinz Wagner
Wie viele Schritte nach vor muss die große Biene machen, um am anderen Ende des Kreises anzukommen, in welche Richtung muss sie sich dann drehen, um zwei Kinder weiter zu fahren, dann in welche, um wieder zu mir zurück zu kommen – und wie oft muss da wieder auf Geradeaus gedrückt werden? Bee Bot, der „Bienen-Roboter“, ist DER Einstieg ins Programmieren-lernen. Noch basisnäher als die eingangs gestellten Aufgaben ist es, wenn Kinder zuerst „nur“ drücken und sehen, wohin die Biene rollt.
Ins Coding reinschnuppern
Kinder-KURIER und schauTV durften zusehen, wie Lois, Natalie, Buğlem, Talha, Semih, Johanna, Anja, Marlene, Raif, Elif und Enise gemeinsam mit ihren angehenden Pädagog_innen Emily, Dina, Florian und Kathi spielerisch in diese allerfrüheste Form des Programmierens reinschnuppern können. Coding ist Bestandteil praktisch aller Bildungsprogramme rund um Digitalisierung. Wie schon im Kindergarten mit unterschiedlichsten (digitalen) Medien gelernt und gelehrt wird, das durften wir uns im Kindergarten der bafep 10 (Bundes-Bildungsanstalt für Elementarpädagogik) ansehen, fotografieren und filmen.
Tag der Elementarbildung
Der Reporterbesuch in der BAfEP 10 fand im Vorfeld des diesjährigen Tages der Elementarbildung statt. Diesen hat der Österreichischer Berufsverband der Kindergarten- und HortpädagogInnen (ÖDKH) vor drei Jahren ins Leben gerufen. Er findet nun zum dritten Mal am 24. Jänner (Gründungstag des Berufsverbandes) statt. Zufällig ist dies auch der von der UNESCO ausgerufene internationale Tag der Bildung.
Bilderbuchkino
Zurück zur programmierbaren Biene: Nach den ersten Erfahrungen mit dem Roboter verbanden die angehenden Pädagog_innen (in ihrem fünften und damit letzten Schuljahr) und die Kinder gezielte programmierte Wege zu anderen im Kreis mit Fragen. Diese bezogen sich vor allem auf das erste Medium, das sie in dieser Nachmittags-Einheit gemeinsam betrachtet hatten: Im Bilderbuch„kino“ wurden die gescannten Doppelseiten von „Edward und der letzte Baum“ (von Peter Carnavas /Autor & Illustrator, Boje Verlag) gezeigt. Neben der Geschichte ging es auch ums genaue Schauen, erkennen von Details in den Bildern – aber auch von Gefühlen, die die Hauptfigur in den einzelnen Szenen haben könnte.Die Kindergarten-Schüler_innen stellten aber auch darüber hinausgehende Fragen. Am Ende als der letzte Baum gefällt war, bei und in dem sich Edward wohl gefühlt hatte, findet er ein übrig gebliebenes Zweiglein – das er einpflanzt. Was aber würde er brauchen, damit daraus wieder ein Bäumchen werden könnte – das war im Buch nicht zu sehen, aber viele der Kinder reifen spontan raus „Wasser und Sonne“.
Interaktive Bilderbücher
Da die Arbeit und das Spiel in kleineren Gruppen viel sinnvoller ist, teilte sich die Gruppe der oben genannten Kinder auf. Während die einen mit zwei der vier Pädagog_innen mit der Roboter-Biene spielten, betrachteten die anderen den deren Kolleg_innen zwei interaktive Bilderbücher. Diese Bücher sind mit Zusatz-Informationen ausgestattet. Die können über einen karottenförmigen Spezialstift abgerufen werden. Entweder geben sie beim Tippen auf Tiere auf einem Bauernhof die entsprechenden Tiergeräusche von sich. Über den Stift können aber auch Fragen abgerufen werden. Dann versuchen die Kinder mit dem Stift aufs richtige Bild zu tippen – und erhalten die hörbare Bestätigung oder ein leider nein.
Bewegung
Wichtig, so sagen auch die angehenden Kindergartenpädagog_innen mehrfach in den Interviews – siehe unten – sei die Zeit mit digitalen Medien zu begrenzen. Abwechslung ist genauso wichtig wie Bewegung – was wir erleben können. Laufen, gehen, krabbeln, auf Zehenspitzen schreiten – unterschiedlichste Fortbewegungsarten sagt Dina an und trommelt dazu. Hört sie auf, stoppen alle – und warten auf die nächste Angabe, wie sie sich weiter bewegen.
Hier der schauTV-Beitrag
gedreht von Carlo Toffolo