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Kulinarischer und kultureller Genuss für 1000 Gäste - made by Kids

Update: 17. Februar, 21.03 Uhr: Weitere Fotos und eine Geschichte - über einen "Piefke"-Winzer, der bei Willi-Resetarits-Konzerten Wienerisch lernte - hinzugefügt.
Update: 17. Februar 2019, 0.53 Uhr: Weitere Fotos und zwei Videos vom Abendprogramm hinzugefügt.

"Um 12 Uhr muss die Vorspeise raus!“ ertönt es rund zehn Minuten davor im Gang hinter dem großen Festsaal des Austria Trend Hotels Savoyen Vienna am Rennweg. Jugendliche der HLT (Höhere Schule für Tourismus) in der Wiener Bergheidengasse hatten zuvor aus gekochten Roten Rüben, Schafskäsecreme, Kerbel, Radieschen-Scheiben und noch einigen Zutaten die Vorspeise in Form kleiner Kunstwerke angerichtet.

Nun geht’s ruck-zuck. Die einen schnappen sich einen, andere zwei, manche sogar drei Teller und eilen flotten Schritts. Schließlich wollen rund 500 Gäste im Saal versorgt werden. Blick auf die Bankettleiterin, Nina Schuster, aus dem Leitungsteam des diesjährigen „Theaterhotels“, wie das Projekt seit Jahren heißt. Wo sie steht und winkt, gilt es zu servieren.

Schnappschüsse von Theaterhotel 2019

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Kulturgenuss

Zum zwölften Mal steigt diese – mittlerweile sicher größte – Schul-Charity Österreichs. Die Jugendlichen der Tourismusschule verbinden ihre Ausbildung mit hochprofessioneller Praxis, die mehr als 1000 Gäste auch testen können – nach den 500 am (Vor-)Mittag kommen am Abend noch einmal so viele. Dazu organisieren sie Kulturprogramm – heuer vom Kammerorchester des Jugendmusikprojekts Superar (Streicherserenade von Edward Elgar, Oblivion von Astor Piazzolla sowie die Suite „Don Quichotte“ von Georg Philipp Telemann) über Martin Spengler und die Foischn Weana, Michael Dangl, die Gesangskapelle Hermann mit witzig-tiefgehenden Dialektsongs, „Aniada a Noar“, Mercedes Echerer bis zu Molden und Willi Resetarits.

Fotos vom Superar-Kammerorchester

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220 engagierte Kids

Über den Tag verteilt sind 220 Jugendliche in der Küche und im Service im Einsatz. Für die Organisation ist jeweils ein Leitungsteam aus Schüler_innen zuständig, von denen einige dies aus als ihr Maturaprojekt betreiben. Zuständig heißt, dass sie nicht nur die Speisen auswählen, die sie zuvor kochen, um auch zu testen, wie lange vor dem Event mit welchen Vorarbeiten begonnen werden muss. In die Verantwortung dieses Teams fällt aber auch, zu organisieren, wer welche Arbeiten wann ausführen muss, damit alles wie am Schnürchen klappt. Freiwillige Helferinnen und Helfer kommen am Veranstaltungstag selbst aber nicht nur aus allen Klassen der Schule.

Anrichten, Servieren, Abservieren

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Superpraktikant_innen

Seit einigen Jahren klinken sich auch sogenannte Superpraktikant_innen ins Geschehen ein. Meist handelt es sich dabei um Kinder und Jugendliche, die sich mit dem Gedanken tragen, vielleicht ab ihrem neunten Schuljahr die Ausbildung in der Bergheidengasse zu machen. Romeo Rosenberg, Schüler des Gymnasiums Fichtnergasse ist heuer bereits zum zweiten Mal Superpraktikant. „Nächstes Jahr geh ich sicher in diese Schule, ich weiß nur noch nicht, in welchen Zweig, entweder International Relations oder Hotel- und Gastronomie-Management. Das muss ich mir noch genauer anschauen“, sagt er dem Kinder-KURIER.

Theresa, 3.Klässlerin aus dem Gym Wenzgasse erzählt, dass sie schon vor drei Jahren beim Theaterhotel war – als Gast – und zugeschaut hat, wie ihre Schwester, Schülerin der Bergheidengasse, mitgearbeitet hat. „Das hat mir zu gefallen, dass ich heuer als Superpraktikantin mithelfe. Vielleicht gehe ich auch in diese Schule. Aber noch lieber wäre mir eine Schule mit Musik.“ Lena ist aus Freundschaft zu Theresa mit dabei. „Wir sind seit 8.30 Uhr da und helfen bei Tisch 40. Wir bleiben bis ungefähr 13 Uhr. Und wir machen’s, weil’s Spaß macht.“ Angeleitet werden sie von Elisa Katharina Müller, Schülerin der 2. Klasse, die sich nach einem Superpraktikum vor drei Jahren für diese Schule entschieden hatte. Die allerallerjüngste Superpraktikantin an diesem Tag ist allerdings Antonia. Die Neunjährige schaut sich das an und assistiert dem Mastermind des Projekts, dem Lehrer, Helmut Kuchernig-Hoffmann.

Fotos von weiteren Kulturgenüssen

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Hintergrund

Entwickelt wurde die Theaterhotel-Idee von Hotelmanagementlehrer Helmut Kuchernig-Hoffmann mit dem – mittlerweile verstorbenen – sozial engagierten Burgschauspieler Otto Tausig. Letzterer hatte auch ausgesucht, dass die Einnahmen an ein Projekt des Entwicklungshilfe-Klubs gehen, das Kinder und Familien in indischen Dörfern fördert, was in den vergangenen Jahren auf ganze Dörfer ausgeweitet wurde (VRO - Village Reconstruction Organisation) – sowie auch heimische Projekte wie die Musikinitiative für benachteiligte Kinder, Superar, die davon Instrumente für Kinder aus weniger begüterten Familien kaufen können sowie das Integrationshaus und die Volkshilfe.

http://www.dastheaterhotel.at/

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Hier geht's zu einem Bericht über ein andere Charity-Veranstaltung der HLT Bergheidengasse

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