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Kinderparlament in indischem Dorf erkämpfte zweiten Lehrer

Die VRO (Village Reconstruction Organisation, siehe Bericht hier) legt neben der Hilfe bei der Übersiedlung nicht zuletzt auch darauf wert, dass die neuen Dorfbewohner_innen in ihrem Selbstbewusstsein, aber auch in der Achtsamkeit mit den neuen Behausungen und ihrer Umgebung, gestärkt werden, sich Selbstvertreter_innen wählen. Dabei spielen nicht zuletzt Kinder und Jugendliche eine große Rolle. Sie werden früh in Entscheidungsprozesse mit einbezogen. So gibt es in diesen Dorfgemeinschaften Kinderparlamente, die fast monatlich (zehn Mal im Jahr) tagen.

Die gewählten Kinder und Jugendliche verteilen Aufgaben wie eine Regierung. Wer von den Jungen das Bildungsministerium leitet, muss sich um die (Aus-)Bildung kümmern, wer für Gesundheit usw. Zum einen verstehen sich die gewählten Kinder-Regierungen als Verantwortliche drauf zu schauen, und Informationen zu verbreiten, die anderen Kinder zu motivieren, auf Sauberkeit im Dorf zu achten, sie beim regelmäßigen Schulbesuch zu unterstützen …

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Dilip darf wieder in die Schule

Zum anderen vertreten die jüngsten Parlamente und Regierungsmitglieder Kinder des jeweiligen Dorfes, wenn ihnen diese Rechte vorenthalten werden. So kann Dilip aus dem Dorf Peta seit ungefähr einem Jahr endlich wieder in die Schule gehen. Zuvor hatte er immer traurig geschaut, wenn seine Freund_innen in die Schule gingen, während der Bub die Schule schmeißen musste, um im kleinen Laden seiner Eltern zu arbeiten. K. Surekha, Sprecher des Kinderparlaments dieses Dorfes, brachte Dilips Geschichte bei einer der Sitzungen ein. Die Kinder beschlossen, ein ernsthaftes Wörtchen mit den Eltern des Buben zu sprechen. Immerhin ist Kinderarbeit offiziell auch hier verboten. Schließlich stimmten die Eltern zu und Dilip darf endlich wieder lernen.

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Mobbings gegen Mädchen mit Behinderung beendet

Im Dorf Aminabad erlitt die Schülerin Devasoth Thulasi Bai einen Unfall, der ihr letztlich den linken Arm kostete. Als sie nach der Amputation im Krankenhaus zurück in ihr Dorf kam, wurde sie von vielen anderen Kindern und Jugendlichen wegen dieser Behinderung verspottet. Das Kinderparlament holte alle Kinder und Jugendlichen des Dorfes zusammen. Es gab eine ernsthafte Aussprache. Die einen hörten mit dem Mobbing ihrer Mitschülerin auf und diese konnte sich endlich wieder darauf konzentrieren was sie ja trotz fehlenden linken Arms alles gut kann. Sowohl ihr Selbstbewusstsein wuchs (wieder) als auch das Zusammengehörigkeitsgefühl der (jungen) Dorfbewohner_innen.

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Kinder forderten mehr Lehrer – und hatten Erfolg

Im Dorf Thotlapalli beschloss das Kinderparlament, sich an die übergeordnete Schulbehörde zu wenden. „Wir sind 41 Kinder in der Schule, haben aber nur einen Lehrer für alle – von der 1. Bis zur 5. Schulstufe.“ Das Anliegen der jungen Parlamentarier_innen wurde angenommen und nun gibt es im Dorf eine zweite Lehrkraft.

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Charity für mehr, qualifizierte Lehrkräfte

Apropos Lehrkräfte: Das von Werner Brix initiierte Charity-Projekt „Zum Tod lachen“ hat neuerdings neben den Dorf-Aufbauten ein weiteres konkretes Vorhaben gestartet: Zehn zusätzlich hochqualifizierte Lehrkräfte zu finanzieren.

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