Wissen/Gesundheit

Ungeimpfter Bub an Tetanus erkrankt: Heilung kostete 800.000 Dollar

Die "Centers for Disease Control and Prevention", eine US-Bundesbehörde des amerikanischen Gesundheitsministeriums, machte kürzlich eine Tetanus-Erkrankung publik, die weit über die Landesgrenzen für Aufsehen sorgt. Der Fall selbst ereignete sich bereits im Jahr 2017.

Damals zog sich ein Bub aus dem US-Bundesstaat Oregon beim Spielen eine Platzwunde zu. Seine impffeindlichen Eltern versuchten daraufhin, diese selbst zu nähen. Der Sechsjährige infizierte sich schließlich mit Tetanus, auch Wundstarrkrampf genannt. Wie die Washington Post vor wenigen Tagen berichtete, handelte es sich bei diesem Vorfall um die erste Infizierung seit über 30 Jahren in dem US-Bundesstaat.

Künstliche Beatmung

Einige Tage nach seiner Verletzung traten bei dem Buben Muskelkrämpfe und Zuckungen auf. Als eine Atemnot einsetzte, alarmierten seine Eltern den Notarzt. Der Bub wurde ins Krankenhaus geflogen, wo Tetanus diagnostiziert wurde. Fast zwei Monate lang war er dort in Behandlung und musste zeitweise künstlich beatmet werden. In der Hoffnung, die für Tetanus typischen Krämpfe zu lindern, wurde der Bub in einen abgedunkelten Raum verlegt. Nach 47 Tagen durfte er die Intensivstation verlassen.

Laut der US-Behörde für Seuchenkontrolle und -prävention beliefen sich die stationären Kosten für die Behandlung des Buben auf 811.929 Dollar. Noch nicht eingerechnet seien dabei Krankentransporte und der Reha-Aufenthalt. Eine normale Impfung gegen Tetanus kostet hingegen zwischen 120 und 150 Dollar. Aus dem Bericht geht nicht hervor, wer die Rechnung beglichen hat.

Impfung abgelehnt

Einen Monat nach dem Aufenthalt in einem Rehabilitationszentrum konnte der Bub wieder seinen Freizeitaktivitäten nachgehen, laufen und Fahrrad fahren. Wie aus dem Bericht hervorgeht, haben die Eltern das Angebot der behandelnden Ärzte, die fehlende Impfung ihres Sohnes nachzuholen, aber dennoch abgelehnt.  

Vor 30 Jahren starben jährlich knapp 800.000 Neugeborene an Tetanus, inzwischen sind es der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge dank der Impfung nur noch 34.000 Babys.