Wissen/Gesundheit

Kinder-Gesundheitswoche: Aufregung um Homöopathie-Workshop

"Ungenierte Werbung" für eine "unseriöse Scheinmedizin": Die Wiener Patientenanwältin Sigrid Pilz nimmt sich in einem Interview für das Ö1-Morgenjournal kein Blatt vor den Mund, wenn es um die Gestaltung der diesjährigen Kindergesundheitswoche (6. bis 8. Mai) in Wien geht. Der Kern ihrer Kritik: Dem Thema Homöopathie werde in Form eines Workshops Raum gegeben, während das wichtige Thema Impfen gar nicht berücksichtigt werde.

Dabei hätten gerade Kinder eine wichtige Funktion in der Vermittlung von Inhalten zum Thema Gesundheit, sei es in der Familie oder später für ihr eigenes Leben. Deshalb sollten siewissenschaftlich fundierte Informationen erhalten. Darauf werde beim Thema Impfen verzichtet.

Kindgerechte Infos und interaktive Workshops

Im Rahmen der Kindergesundheitswoche erhalten Kinder in mehr als 50 Workshops Einblick in die verschiedensten Bereiche des Gesundheitssystems sowie in Präventionsthemen. Heuer lautet das Motto "Entdecke die Geheimnisse für ein gesundes Leben". Einer der diesjährigen Workshops nennt sich "Die zauberhafte Welt der Homöopathie". Darin werde "völlig unkritisch" in das Thema eingeführt, kritisierte Pilz im Ö1-Interview. Sie erinnerte daran, dass die Medizinische Universität Wien erst im Herbst 2018 das Wahlfach Hömöopathie gestrichen habe.

Namhafte Partner

Die Veranstaltung wird alljährlich von namhaften Playern im Gesundheitssystem unterstützt. Dabei sind unter anderem das Gesundheitsministerium, die Sozialversicherung, die Wiener Gebietskrankenkasse, die Wiener Rettung, das Pharmaunternehmen Pfizer, die Österreichische Ärztekammer und auch der KURIER.Zu den Partnern zählt aber auch die Österreichische Gesellschaft für Homöopathische Medizin.

Die Teilnehmer betonen, nicht Veranstalter der Kindergesundheitswoche zu sein und daher keinen Einfluss auf die Gestaltung zu haben. Ob das Thema Impfen tatsächlich gar nicht im Rahmen der Veranstaltung vorkomme, kann sich eine Sprecherin der Kindergesundheitswoche nicht vorstellen. Den Homöopathie-Workshop verteidigte sie: Die Kinder hätten ein Recht zu erfahren, wie Homöopathie funktioniere, damit sie sich eine eigene Meinung bilden können.