Wissen/Gesundheit

46-Jährige nach Thai-Massage "dauerhaft behindert"

Die Thai-Massage hat in Thailand eine besondere Tradition und ist für viele Thailänder etwas Selbstverständliches. Sie wird in der Familie oder zur Gesundheitsvorsorge häufig angewandt, zum Teil sogar in Krankenhäusern. Eine meist abgewandelte Form der traditionellen alten thailändischen Massage-Lehre kommt in Salons für Touristen zum Einsatz – sie ist meist etwas schwächer und kürzer, da eine traditionelle Thai-Massage bis zu drei Stunden dauern kann. Auch in zahlreichen anderen Ländern sind Thai-Massage-Salons oft zu finden.

Für eine 46-Jährige Thailänderin hatte eine solche Massage nun jedoch schwere Folgen. Ranom Tiengtrong besuchte einen thailändischen Salon für eine traditionelle „Gehmassage“: Dabei wird der Kunde mit den Beinen des Masseurs massiert, zum Teil steigt dieser auch auf den Körper. Meist allerdings mit reduziertem Gewicht, indem er sich an dafür befestigten Stangen abstützt.

Oberschenkel und Knöchel gebrochen

Im Fall von Tiengtrong dürfte dies nicht passiert sein. Der 46-Jährigen wurde bei der Massage das Bein sowie der Knöchel gebrochen. Die Daily Mail berichtet, dass die Frau durch den Masseur, der als „Dr. Happy“ auftritt, monatelang unter Beinschmerzen litt. Sie sagte, die Massage habe sie in Tränen versetzt.

Sie brauche seither einen Rollstuhl und könne nicht mehr gut gehen. In einem Video ist zu sehen, wie Dr. Happy, dessen richtiger Name Kiattisak Chaiwimon ist, auf den Beinen der Frau steht und sie dann grob über die Matte zieht. Obwohl seine Kundin vor Schmerzen aufschrie und ihn aufforderte, aufzuhören, soll er weitergemacht haben.

Die 46-Jährige, die als Lebensmittelverkäuferin arbeitete, erstattete Anzeige bei der Polizei. "Ich dachte, es wäre eine normale Massage mit Kneten und Quetschen der Muskeln", sagte Tiengtrong. Nach der Massage hatte sie starke Schmerzen. Sie ging ins Krankenhaus, wo Röntgenaufnahmen gemacht wurden. Dort wurde festgestellt, dass der Oberschenkelknochen sowie ihr linker Knöchel gebrochen waren. Der Knöchel war zudem aus dem Gelenk gelöst.

Kann nicht mehr lange stehen

"Ich kann heute nicht mehr lange stehen, weil mein Bein unerträglich schmerzt. Das hat meinen Job wirklich beeinflusst, ich kann das Essen nicht mehr kochen oder verkaufen. Ich habe kein Einkommen und mein Mann hat mich deshalb verlassen", sagte Tiengtrong laut Daily Mail.

Hinzu komme, dass sie sich die Kosten für die Behandlung von rund 130.000 Baht – umgerechnet rund 3600 Euro – nicht leisten kann. Von der Polizei konfrontiert, sagte Dr. Happy, er habe die Massagetechnik in einem angesehenen Salon gelernt und sei "berühmt" für seine Massage. Angeblich habe er Tausende Kunden behandelt. Mit den Knochenbrüchen konfrontiert gab er aber zu, dass er möglicherweise zu stark aufgetreten sei.

"Ich habe versucht, die Knochen an die richtige Stelle zu bringen, indem ich wiederholt auf den Oberschenkel trat. Sie weinte lange vor Schmerzen, aber ich sagte ihr, sie solle sich festhalten, weil ich gespürt habe, dass die Knochen fast mit dem Gelenk verbunden waren. Ich wusste nicht, dass sie weinte, weil ihre Knochen gebrochen waren", sagte Dr. Happy.

Der Masseur wurde wegen der Eröffnung einer medizinischen Einrichtung ohne die richtige Lizenz mit einer Geldstrafe belegt, da er nicht staatlich geprüft war und sein Haus auch kein zugelassener Massageshop war.