Weber: 3.000 Euro: Mit diesem Gasgriller verbrennen Sie Kohle
Von Anita Kattinger
Der Preis mag so manchen abschrecken – schließlich lässt sich darum ein kleiner, noch verkehrstüchtiger Gebrauchtwagen kaufen. Dennoch glaubt Branchenführer Weber-Stephen mit einem 2.999 teuren Griller die offenen Wünsche eines wachsenden Marktes zu erfüllen.
Vor 32 Jahren hatte der Spezialist sein Modell Genesis eingeführt und seitdem zügig ausgebaut. Am Dienstag präsentierte das Unternehmen mit dem neuen Genesis II XL seinen teuersten Gasgriller in der Geschichte. Das erstaunt ein wenig, denn die Österreicher grillen lieber mit Kohle (59 Prozent), lediglich 16 Prozent des Marktes fallen auf Stand-Gasgriller. Geschäftsführer Christian Hubinger: "Im Vergleich zu Kohle geben die Österreicher für Gasgriller im Schnitt deutlich mehr aus: In den vergangenen zehn Jahren hat sich der Wert von 538 auf 924 Euro gesteigert." Wer nicht so tief in die Geldbörse greifen will: Die billigste Variante des neuen Modells Genesis II mit vier Brennern kostet 799 Euro.
Sechs Brenner, neues Zündsystem
Die große Neuerung der Luxusvariante sind allerdings die sechs Brenner, die mithilfe eines neuen Zündsystems auf Knopfdruck angeworfen werden und eine gleichmäßige Hitzeverteilung ermöglichen. Unterschiedlich heiße Grillzonen sollen so verhindert werden.
Zudem lässt sich die Hitzeregelierung mit dem iGriller, für den jetzt eine fixe Vorrichtung vorgesehen ist, überwachen. Mit diesem lässt sich das Thermometer direkt mit dem Smartphone verbinden, bis zu vier Fühler sind anschließbar: Der Hobbykoch muss dadurch nicht auf die Temperatur unter dem Deckel reagieren, sondern kann verschiedene Überwachungsstellen für das Gargut wählen.
Holzkohlengrill: Spiritus oder Benzin?
Durch unsachgemäßes Hantieren mit Brandbeschleuniger passieren immer wieder Unfälle, greifen Sie daher zu Hilfsmitteln wie Anzündkamin und Grillanzünder. Nachhaltig produzierte Anzünder wie Holzbündel mit Wachs eignen sich sehr gut. Holzkohlen und Briketts am besten bereits vor dem Anzünden zu einer Pyramide schichten.
Gewitter: Stellen wir den Griller schnell ins Wohnzimmer?
Keine gute Idee, denn Grillen mit Holzkohle kann in geschlossenen Räumen lebensgefährlich sein. Wenn Holzkohle nicht vollständig verbrennt, kann Kohlenmonoxid entstehen.
Stichflammen können entstehen, wenn Fett oder Öl auf Holzkohle tropft. Legen Sie das Grillgut auf eine flammenfreie Stelle. Da Fett nicht wasserlöslich ist, sollen Sie die Stichflamme auf keinen Fall mit Wasser löschen. Wenn Fett in die Glut tropft, werden übrigens krebserregende, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) freigesetzt.
Ohne Fett-Tropfen: Reichen billige Alu-Schalen aus dem Supermarkt?
Durch das starke Erhitzen von Alu-Tassen können sich Aluminium-Partikel lösen, die man dann mitisst. Laut Empfehlungen ist wöchentlich ein Milligramm je Kilogramm Körpergewicht tolerierbar. Alternative: Mit Edelstahl-Schalen lassen sich sowohl Tropfen als auch Alu-Partikel vermeiden.
Wenn Sie den Fettrand nicht essen wollen, schneiden Sie ihn am besten erst nach dem Grillen weg. Ein Steak kann aus jeder zum Braten geeigneten Muskelpartie des Rindes geschnitten werden. Je länger Rindfleisch reift, desto intensiver schmeckt es. Je nach Teilstück, Alter und Rasse des Tieres ist das Fleisch unterschiedlich stark mit Fett durchzogen. Die feinen Fettadern sorgen für Saftigkeit, wenn sie durch die Hitze schmelzen.
Top 9: Die wichtigsten Steak-Cuts
Ja, Sie sollten während des Grillens weder in das Fleisch stechen noch es anschneiden, da das Fleisch sonst Saft verliert und trocken gerät. Einmal wenden reicht vollkommen aus. Tipp: Lassen Sie das Fleisch nach dem Grillen kurz ruhen.
Anbrennen: Was mache ich mit dünnen Holzspießen?
Am besten 20 Minuten in Wasser einweichen, bevor Sie Gemüse- oder Fleischstücke aufspießen.
Aufräumen: Werfen wir die Holzkohle gleich in die Mülltonne?
Nein. Nach dem Einsatz bleibt Bruchkohle zwei Stunden heiß, Briketts sogar bis zu fünf Stunden. Holzkohle lässt sich mit Erde oder Sand ganz einfach löschen. Erst die vollständig abgekühlten Reste in der Mülltonne entsorgen.
Nach dem Grillen: Wie wäre es, wenn wir mit dem Putzen warten?
Je länger Sie mit dem Putzen warten, desto mehr trocknen die Reste ein. Wer den ausgekühlten Grillrost in feuchtes Zeitungspapier oder ins nasse Gras legt, kann die Reste leichter entfernen. Grillbürsten aus Edelstahl, zerknüllte Alufolie oder handelsübliche Backofenreiniger eignen sich zum Reinigen.
Prinzipiell gilt in Wien:Im eigenen Garten darf gegrillt werden, es sind allerdings nur Kohle und Gas als Brennmaterialen erlaubt. Verboten ist laut Landesgesetzen das Verbrennen von Küchenabfällen oder die Errichtung von offenen Bodenfeuerstellen. Bei Unklarheiten einfach bei der Gemeinde nachfragen. Eine Alternative zum Lagerfeuer ist eine Feuerschale.