Warum Sie Rotwein gut gekühlt trinken sollten
Von Anita Kattinger
Schon seit einigen Jahren kritisieren Sommeliers, dass wir hierzulande Rotweine viel zu warm trinken. Dabei spricht gerade im Sommer überhaupt nichts gegen einen gut gekühlten Rotwein. Früher musste ein Roter mindestens Zimmertemperatur haben, bevor er als genießbar galt. Der burgenländische Winzer Ferry Schindler beruhigt alle Weintrinker und bestätigt, dass es längst kein Fauxpas mehr ist, bestimmte Rotweine etwas kühler zu servieren.
"Rotweine etwas besser zu kühlen, sprich auf 14 bis 16 Grad, hat durchaus Vorteile. Vor allem bei sehr schweren Rotweinen, mit 14 Prozent Alkohol oder mehr, wirkt der Alkohol vordergründig, wenn sie zu warm sind. Leichte fruchtbetonte Rotweine wirken sogar frischer wenn sie etwas kühler getrunken werden."
Was passiert beim Kühlen? "Während die Primärfrucht der Weine wie bei beispielsweise leichten klassischen Rotweinen davon profitieren und trinkfreudiger werden, dämmen kühlere Temperaturen das Bukett der kräftigen stoffigen Rotweine ein und wirken daher am Gaumen eher hart und verschlossen."
Konsument hat Trinkverhalten verändert
Der Weinbauer ortet den Wunsch nach kühlen Rotweinen im geänderten Trinkverhalten: "Das wachsende Qualitätsbewusstsein des Weintrinkers steigert kontinuierlich die Nachfrage nach kräftigeren und daher alkoholreicheren Rotweinen. Außerdem haben schon viele einen klimatisierten Weinkeller oder einen Weinklimaschrank zu Hause. Dort kann man die Temperatur für Weiß-, Rot- und Süßweine exakt einstellen und somit eigens seinen Bedürfnissen und Wünschen anpassen."