Leben/Essen & Trinken

Vanilleeis: Geschmack aus dem Labor

Wer bisher dachte, die vielen schwarzen Pünktchen im Vanilleeis sind für den Geschmack verantwortlich, wird an dieser Stelle enttäuscht. Die Farbtupfer sind nicht viel mehr als ein geschmackloses Nebenprodukt aus der gemahlenen Vanilleschote. Und sie sind in den meisten Fällen auch die einzige Spur, die von der echten Vanille-Pflanze im Eis zu finden ist. Der typische Geschmack wird immer häufiger im Chemielabor nachgebaut, da das billiger ist als das tropische Gewürz. Im beliebten Eis-Klassiker steckt also längst nicht das, was viele Hersteller auf Produkt­packungen und in der Werbung suggerieren.

Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat 22 verpackte und fünf offene Proben aus Wiener Eissalons und einer Fast-Food-Kette untersucht. Wieder einmal hatten die Billigmarken (Hofer/Grandessa) die Nase vorne. Vermeintliche Qualitätsprodukte schnitten schlecht ab (Ja! Natürlich und Bio-Eis von Roggenkamp) . Die Ergebnisse zeigen, dass die Rohstoffe zur Eis-Produktion überwiegend aus dem Ausland importiert werden. Und statt Milcheis setzen die Hersteller verstärkt auf Pflanzeneis aus günstigem Kokosfett aus Asien. Die endgültige Produktion findet hauptsächlich in Deutschland statt.

Das schlägt sich auch in der Kennzeichnungspflicht nieder. Da gelten die Vorschriften aus dem Nachbarland und die stimmen nicht mit jenen in Österreich überein. So wird Eis, das aus Pflanzenfett besteht, nicht eindeutig als solches gekennzeichnet.

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