Toni Mörwald: Von den Trauben zu den Tellern
Gault Millau-Hauben und Michelin-Sterne pflastern seinen kulinarischen Weg über fast drei Jahrzehnte: Kommenden Montag (13. März) wird Toni Mörwald 50. Leistung müsse "sexy" sein, sagte der Starkoch im Gespräch mit der APA. Ihm habe Arbeit "schon als Junger getaugt". Und "klar bekoche ich mich selbst", meinte der Niederösterreicher anlässlich seines bevorstehenden Jubeltages.
Das Schöne am Kochen sei, "dass du von der Ideenfindung bis zum vollendeten Produkt selbst Verantwortung zeigen kannst", erläuterte Mörwald. 1990 war er mit damals 23 der jüngste Haubenkoch Österreichs, ein Highlight, das natürlich in Erinnerung bleibt. Auszeichnungen seien immer eine tolle Anerkennung. Sie müssten aber auch Ansporn für Weiterentwicklung sein, weil man "nie stehenbleiben" dürfe. "Jede Auszeichnung fühlt sich super an. Das ist wie bei einem Sportler, der aufs Podest fährt."
Die Leidenschaft fürs Kochen hat der Niederösterreicher nach eigenen Angaben von seiner Mutter übernommen. In der Ausbildung Erlerntes habe er im damals kleinen elterlichen Gasthaus in Feuersbrunn und damit "zu Hause ausprobiert". Dann habe er z.B. bei Taufen mit Buffets begonnen und damit "am Land" für Aufmerksamkeit gesorgt. Eine "tolle Zeit", erinnert sich Mörwald gern zurück.
"Überbordende Vorschriften" begeistern – wohl nicht nur – den Hauben- und Sternekoch dafür weniger. Die könnten nämlich "dafür sorgen, dass ein Betrieb den ganzen Tag nur mit sich selbst beschäftigt ist".
Sein Motto: Essenszeit ist Lebenszeit
Internationale Kochwettbewerbe und Auslandsaufenthalte in aller Welt, zahlreiche Kochbücher sowie Auftritte als TV-Koch säumten ebenfalls den Weg des Niederösterreichers. 1989 übernahm er den elterlichen Betrieb in Feuersbrunn am Wagram und expandierte in der Folge mit mehreren Dependancen, u.a. im nahen Schloss Grafenegg, was er laut eigener Aussage zunächst ebenfalls nicht vorhatte. Der Jubilar, der das Motto "Essenszeit ist Lebenszeit" pflegt, ist verheirateter Vater dreier Töchter und zudem Herr über mehr als 300 Mitarbeiter.
Es mache ihn "stolz", viele Menschen ausgebildet zu haben, die inzwischen "auf der ganzen Welt tätig sind". Aktuell schreibt Möwald an einem weiteren Fachbuch, wälzt Pläne für einen Zubau zu seinem Hotel am Wagram und hat sich vorgenommen, "junge Leute an den Herd zu lassen". Seine Eltern hätten ihn einst ja auch "rangelassen", was er "sehr geschätzt" habe.