Leben/Essen & Trinken

Spitzenkoch Paul Bocuse ist tot

Er prägte ganze Generationen von Köchen durch seinen unnachahmlichen Stil. Jetzt ist der legendäre französische Spitzenkoch Paul Bocuse ist tot. Der „Jahrhundertkoch“ starb im Alter von 91 Jahren, wie Frankreichs Innenminister Gerard Collomb am Samstag auf Twitter mitteilte. „Der Gastronomiepapst hat uns verlassen“, twitterte der langjährige Bürgermeister von Lyon, von wo aus Bocuse ein wahres Küchenimperium geschaffen hatte.

Vertreter der "Nouvelle Cuisine"

Nicht nur sein Stil - er galt als einer der Väter der "Nouvelle Cuisine" - war prägend für Köche und Genießer. Damals hatten sich junge Köche aufgemacht, die etwas behäbig gewordene französische Küche zu entstauben. Ihr Credo gilt noch immer: Einfachheit, gutes Handwerk und regionale Zutaten. Paul Bocuse schaffte auch etwas, das wenige Spitzenköche schafften. Sein Restaurant "L’Auberge du Pont de Collonges" wurde seit 1965 ohne Unterbrechung mit drei Michelin-Sternen ausgezeichnet. Von Gault&Millaut erhielt er den Titel "Koch des Jahrhunderts" und auch als "Gastronomie-Papst" wurde er tituliert.

Witzigmann "tief betrübt"

Zu seinen Schülern zählte auch Tief betrübt hat sich Starkoch Eckart Witzigmann über den Tod seines französischen Mentors Paul Bocuse gezeigt. „Es tut mir das Herz weh“, sagte der Gastronom am Samstag in Kitzbühel am Rande des Hahnenkamm-Skirennens. „Es ist ein riesiger Verlust für die Gastronomie.“ Bocuse habe vorgezeigt, wie man als Koch Gäste vorbildlich betreut, von der persönlichen Begrüßung bis zur Verabschiedung. „Paul war ein Gastgeber, wie er sein soll“, sagte der Österreicher Witzigmann (76). „Das habe ich bei Paul gelernt.“

In den späten 60er-Jahren durfte Witzigmann eine Zeit lang in Bocuses Küchenteam arbeiten. Er sei damit wohl einer der ersten nicht französisch sprechenden Köche in der Brigade des Meisters gewesen, sagte Witzigmann. Der französische Spitzenkoch Paul Bocuse starb am Samstag im Alter von 91 Jahren.