Seltenheit: Schwarzer und grüner Tee aus Europa
Von Ingrid Teufl
Die Azoren werden gemeinhin nicht mit Tee verbunden. Wer an die Inseln im Atlantik denkt, kennt am ehesten die üppigen Landschaften, KIippen, Geysire sowie Blumen, etwa Hortensien. Was hingegen kaum bekannt ist: Hier befindet sich auch das einzige Tee-Anbaugebiet Europas. Auf der Insel Sao Miguel wird bereits seit dem 19. Jahrhundert Tee angebaut. Von den einst 62 Betrieben sind allerdings nur mehr zwei übrig geblieben. Doch die setzten bisher aufgrund geringer Mengen nicht auf Export.
Partnerschaft mit Wien
Die Firma Cha Gorreana, die seit 125 Jahren Schwarz- und Grüntee herstellt, ist aber nun eine Partnerschaft mit dem Wiener Teehaus Haas & Haas eingegangen. "Wir haben schon lange europäischen Tee gesucht. Aber die Qualität ließ bisher zu wünschen übrig. Aus China gibt es bessere Grüntees, aus Indien bessere Schwarztees", sagt Eva Haas. Über die portugiesische Botschaft entstand schließlich ein Kontakt zu den Tee-Produzenten auf den Azoren.
Mikroklima sagt den Teepflanzen zu
Es sind die besonderen klimatischen Bedingungen mitten im atlantischen Ozean, die auf den Azoren ein Mikroklima erzeugen, das den Teepflanzen zusagt. Sie sorgen für ein besonderes Aroma in den Schwarz- und Grünteesorten. Ersterer hat ein kräftig-aromatisches Aroma (100g/13,00 €). Der grüne Tee stammt von der Sorte Hyson – er wird mit echten, getrockneten Ananasstücken von den Azoren verfeinert. Das ergibt einen fruchtig-frischen Grüntee, ganz ohne künstliche Aromen.
Portugiesiche Felsenbirne Pera Rocha
Ebenfalls aus Portugal, wenn auch nicht von den Azoren, kommt ein Birnen-Früchtetee (100g/8,00 €), der aus portugiesischer Felsenbirne produziert wird. Für die "Pera Rocha" vergab die EU im Jahr 2003 eine geschützte Ursprungsbezeichnung. Die Birnenstücke harmonieren perfekt mit Kardamon, Zimt und Datteln.