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One Pot: So geht Kochen für Kinder wirklich schnell

Früher hieß das anspruchslose Gericht Eintopf und klang eher unspektakulär. Dann entdeckte die US-amerikanische Haushaltsikone Martha Stewart den "One-Pot" und machte das Kochen von Gerichten in einem einzigen Topf salonfähig.

Ihre "One-Pot-Pasta" fand sogar bei Profi-Köchen Anklang. Jetzt erlebt der "One-Pot" auch im deutschsprachigen Raum seine Wiederentdeckung. Im Buch "One Pot für Kinder" (Riva Verlag, 10,30 €) erklärt Autorin Veronika Pichl den Grund dafür: "Die Vorzüge von Omas Eintopf sind dabei geblieben: Wie auch Großmutters Kartoffelsuppe, frische Minestrone oder andere klassische Suppen- und Eintopfgerichte basieren unsere One-Pot-Gerichte insbesondere auf einfachen, aber gesunden Zutaten." Also das, was sich moderne Mütter wünschen, wenn sie es ohne viel Aufwand hinbekommen.

Was man nicht verwechseln sollte: Bei den neuen Rezepten geht es nicht nur um den einen Topf, sondern auch um die eine Pfanne, das eine Backblech oder die eine Auflaufform. Jedes dieses Behältnisse kann verwendet werden, wichtig ist, dass sich mühsame Arbeitsschritte wie Vorkochen von selbst erledigen.

Damit es nicht nur gesund ist - Achtung: Abtörner für Kinder - sondern auch verlockend aussieht, müssen ein paar Grundregeln eingehalten werden.

Gemüse verstecken

Fein geschnittenes oder püriertes Gemüse in den Speisen verstecken, etwa in der Sauce. Wenn sich Kinder an den Geschmack gewöhnt haben, kann man den Inhalt erkennbarer machen.

Gemüse zuerst geben

Wer hungrig ist, lässt sich eher zu einem ungeliebten Gemüse überreden als ein Kind, das eigentlich schon genug gegessen hat.

Neues ausprobieren

Je früher Kinder neue Geschmäcker ausprobieren, desto leichter gewöhnen sie sich daran. Rohkost und Salate sind dabei reizvoller als gekochtes Gemüse, so Pichl.

Lieblingsgericht gesünder machen

Es muss nicht immer Spaghetti Bolognese sein, man kann ruhig auch mal eine vegetarische Variante ausprobieren.

Jeden Tag etwas Gesundes

Routine schmeckt: Wenn es täglich etwas mit Vitaminen vor oder nach dem Essen gibt, gewöhnt man sich daran.

Auf Geschmacksverstärker verzichten

Fertigprodukte wie Tomatensaucen enthalten Geschmacksverstärker, an die sich Kinder gewöhnen. So sehr, dass für sie irgendwann eine natürliche Tomatensauce gar nicht mehr normal schmeckt. Vom Salzgehalt ganz zu schweigen. Wer es mit natürlichen Inhalten probiert, ist überrascht, wie sehr man sich an wenig würzen gewöhnen kann.

Das sind die fünf besten Rezepte für den Familienalltag

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Vollkornpasta in Gemüse-Kokos-Sauce vegetarisch oder vegan (je nach gewählter Nudelsorte)

  • 1 Schalotte oder 1⁄2 Zwiebel
  • 1 Knoblauchzehe
  • 250 g Brokkoli
  • 70 g Babyspinat
  • 1 EL Oliven- oder Kokosöl
  • 70 g tiefgefrorene Erbsen
  • 150 g Vollkorn-Spirelli (Garzeit ca. 10 Minuten. Garzeit und Saugfähigkeit der Nudeln können je nach Sorte variieren. Bei Bedarf etwas mehr Brühe nachgießen.)
  • 200 ml Kokosmilch, z.B. fettreduziert
  • 400 ml Wasser
  • 1 EL Zitronensaft
  • Salz und Pfeffer

Zubereitung:

1. Schalotte und Knoblauchzehe abziehen und fein hacken.

2. Brokkoli waschen, trockentupfen und in kleine Röschen zerteilen oder
schneiden.Den Brokkolistrunk schälen und in kleine Stücke schneiden.

3. Spinat waschen und abtropfen lassen.

4. Öl in einem Topf erhitzen. Schalotten- und Knoblauchstücke kurz anbraten. Alle Zutaten bis auf den Zitronensaft hinzugeben, verrühren und etwa 10–12 Min. bei mittlerer Hitze köcheln lassen.

5. Mit Zitronensaft, Salz und Pfeffer abschmecken und servieren.

Tipps und Variationen:

Als Alternative zur Kokosmilch bietet sich Kochsahne (7 Prozent Fett) oder eine Mischung aus 100 ml Wasser und 100 ml Sahne an. Hartweizennudeln können durch Vollkorn-Penne ersetzt werden. Anstatt der Kombi aus Brokkoli und Spinat schmeckt auch Zucchini und Paprika oder Tomate.

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Kartoffelragout (vegetarisch/glutenfrei)

  • 440 g Kartoffeln
  • 300 g Zucchini
  • 1 Tomate
  • 1 Schalotte oder 1⁄2 Zwiebel
  • 1–2 Stängel Petersilie (optional)
  • 1 TL Öl, z. B. Olivenöl
  • 400 ml Gemüsebrühe
  • 2 EL Tomatenmark
  • 1 EL saure Sahne oder Schmand
  • Salz und Pfeffer

Zubereitung:

1. Kartoffeln waschen, schälen und in grobe Würfel schneiden.

2. Zucchini waschen, abtrocknen und in grobe Stücke schneiden.

3. Tomate waschen, Strunk entfernen und klein würfeln.

4. Schalotte abziehen und klein hacken.

5. Petersilie waschen, trockenschütteln und hacken.

6. Öl in einem Topf erhitzen, Schalottenstücke und Petersilie darin kurz anbraten.

7. Restliches Gemüse hinzufügen und ca. 5 Min. dünsten.

8. Gemüsebrühe und Tomatenmark hinzufügen und in ca. 20 Min. bei mittlerer Hitze unter gelegentlichem Umrühren fertig garen, bis das Gemüse die gewünschte Konsistenz erreicht hat.

9. Topf von der Herdplatte nehmen und etwas abkühlen lassen, dann die saure Sahne vorsichtig einrühren. (Vorsicht: Wenn das Gericht zu heiß ist, flockt die saure Sahne aus!)

10. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und servieren.

Tipps und Variationen:

Um ein Ausflocken der sauren Sahne zu verhindern, kann man auch vorher 2–3 EL Kochflüssigkeit damit verrühren und sie dann erst unter das Gericht mischen.
Die Kartoffeln lassen sich gut durch Süßkartoffeln ersetzen.

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Reisauflauf mit Hähnchen (glutenfrei)

  • ONE SHEET (vom Blech oder in einer Auflaufform)
  • 1 EL Butter
  • 1 Knoblauchzehe
  • 200 g Hähnchenfilet
  • Salz und Pfeffer
  • Paprikapulver edelsüß
  • 1⁄2 rote Zwiebel
  • 100 g Basmatireis (Garzeit ca. 15 Min.)*
  • 75 g tiefgefrorene Erbsen
  • 1 TL Olivenöl
  • 200–250 ml Wasser
  • 1 Tomate (ca. 150 g)
  • 3 Stängel Thymian
  • 1⁄2 Bund Schnittlauch
  • 4 Speckstreifen oder ca. 30 g Speckwürfel

Zubereitung:

1. Ofen auf 220 °C Ober-/Unterhitze vorheizen.

2. Ofenfeste Auflaufform mit Butter einfetten.

3. Knoblauch abziehen und fein hacken.

4. Hähnchenfilet abspülen, trockentupfen, in mundgerechte Stücke schneiden und mit Salz, Pfeffer und Paprikapulver würzen. Auflaufform mit Hähnchen und Knoblauch befüllen, ca. 5 Min. auf unterster Schiene backen.

5. Währenddessen Zwiebel abziehen und würfelig schneiden.

6. Reis in einem Sieb durchspülen.

7. Auflaufform aus dem Ofen nehmen. Hitze auf 200 °C Ober-/Unterhitze reduzieren.

8. Zwiebel, Reis, Erbsen und Olivenöl hinzufügen, mit 200 ml Wasser beginnend aufgießen. Ca. 15–20 Min. auf mittlerer Schiene backen. Bei Bedarf Wasser nachfüllen.

9. Tomate waschen, Strunk entfernen und klein schneiden.

10. Thymian waschen, trockenschütteln und Blätter eines Thymianstängels abzupfen. Schnittlauch waschen, trockenschütteln und hacken. Speckstreifen klein schneiden.

11. Gegen Ende der Backzeit (wenn der Reis die Flüssigkeit nahezu ganz aufgesogen hat) Speckstreifen, Tomatenstücke, Thymianblätter und geschnittenen Schnittlauch untermischen. Die Garzeit von Reis kann produktabhängig variieren. Überprüfen Sie zwischendurch beim Umrühren die Konsistenz.

12. Den Auflauf aus dem Ofen nehmen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Mit dem restlichen Thymian garnieren.

Tipps und Variationen:

Statt Speck kann auch geräucherter Schinken in Scheiben verwendet werden.

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Ofen-Hackbällchen mit Kartoffel-Wedges

  • ONE SHEET (vom Blech oder in einer Auflaufform)
  • 200 g Faschiertes, z. B. Schwein/Rind gemischt
  • 1⁄2 TL mittelscharfer Senf
  • 1 TL Tomatenmark
  • Salz und Pfeffer
  • Paprikapulver edelsüß
  • 1 kleines Ei
  • 2 EL Semmelbrösel
  • 300 g Kartoffeln
  • 2 EL Öl, z. B. Olivenöl
  • Salz und Pfeffer
  • Paprikapulver edelsüß oder Gewürze nach Beliebe

Zubereitung:

1. Backofen auf 180 °C Umluft vorheizen.

2. Hackfleisch mit Senf, Tomatenmark, Gewürzen, Ei und Semmelbröseln gut verkneten und zu Hackbällchen mit einem Durchmesser von ca. 4–5 cm formen.

3. Kartoffeln waschen, schälen, in Achtel schneiden. Nochmals mit Wasser abspülen und trockentupfen.

4. Eine Auflaufform mit etwas Öl fetten oder Backblech mit Backpapier auslegen. Hackfleischbällchen und Kartoffelspalten darauf verteilen.

5. Die Kartoffelspalten mit dem restlichen Öl beträufeln, kräftig würzen und noch mal durchmischen.

6. Form in den vorgeheizten Backofen geben und ca. 25–30 Min. backen. Nach ca. 15 Min. Hackfleischbällchen und Wedges einmal wenden.

Tipps und Variationen:

Zu dem Gericht schmeckt saure Sahne zum Dippen.

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Apfel-Mandel-Porridge (vegetarisch)

  • 1–2 Äpfel (ca. 200 g)
  • 70 g Haferflocken
  • 2 EL gemahlene Mandeln
  • 250 ml Milch oder Milchalternative, z. B. Mandelmilch
  • 150 ml Wasser
  • 1 TL Leinsamen
  • 1 TL Honig oder Süßungsmittel nach Wahl
  • 1⁄2 TL Zimt, plus etwas mehr zum Garniere

Zubereitung:

1. Äpfel waschen, entkernen, 1–2 Scheiben für das Topping zurücklegen, den Rest in kleine Würfel schneiden und in einen Topf geben.

2. Restliche Zutaten hinzufügen und alles ca. 10 Min. bei mittlerer Hitze und unter gelegentlichem Umrühren köcheln lassen. Darauf achten, dass am Topfboden nichts ansetzt.

3. Herdplatte ausstellen und noch ca. 3 Minuten im Topf nachquellen lassen. Danach auf 2 kleine Schüsseln verteilen.

4. Die zurückgelegten Apfelscheiben in Stücke schneiden, auf den Schüsseln verteilen und mit Zimt bestreuen.

Tipps und Variationen:

Anstatt Haferflocken kann man auch Dinkel- oder Quinoaflocken verwenden.

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