Neuer Greißler nach Maß hat eröffnet
Von Anita Kattinger
Ein kleines Rexglas voller Teeblätter, eine einzelne Zwiebel oder eine Frischmilch vom Waldviertler Hof Koppensteiner. Im neuen Der Greißler in der Josefstadt gibt es keine Verpackungen. Wer will, erhält Rexgläser gegen Pfand, um das Gekaufte darin zu verstauen. Alexander Obsieger tauschte das Steuerrad gegen die Registrierkassa: Der 25-Jährige absolvierte die Lehre zur Binnenschifffahrt, arbeitete lange für eine französische Reederei und heuerte zuletzt auf der MS Admiral Tegetthoff an. Im vergangenen Winter fasste Obsieger den Beschluss, die Saisonarbeit sein zu lassen und sesshaft zu werden. Lange suchte er nach einem passenden Lokal und fand ein Geschäft auf Höhe des Cupcakes-Shop von Renate Gruber in der Albertgasse – zahlungskräftige Laufkundschaft also garantiert.
Das Konzept von Greißlereien nach Maß brachte Andrea Lunzer vor zwei Jahren nach Wien. Das Konzept ist schnell erklärt: Konsumenten können mit ihren eigenen Verpackungen vorbei kommen oder gegen Entgelt (Pfand oder Kauf) Rexgläser vor Ort mit den Lebensmitteln befüllen. Kleine bzw. ausgefallene Mengen sind im Gegensatz zum Supermarkt kein Problem, der Preis wird bei offenen Produkten wie Mehl oder Getreideflocken nach Gewicht berechnet.
Die Regale für seinen kleinen Tante-Emma-Laden hat Obsieger selbst getischlert. Für seine Rexgläser verlangt er ein Pfand in der Höhe von drei Euro. Das Gemüse bezieht der Quereinsteiger vom Biohof Mogg im Traisental. Vom Hegihof wird Schafsmilch-Frischkäse und Schafsmilch-Joghurt, der die Milch melkfrisch weiterverarbeitet. Für das Joghurt verzichtet der Landwirt auf Geliermittel oder Konservierungsstoffe. Auch Öl oder Teesorten können in Kleinstmengen bezogen werden.
Im hinteren Verkaufsraum steht ein kleiner "Fairteiler" – ein Kühlschrank, der Produkte zur freien Entnahme beinhaltet. Leute aus der Umgebung können dort Nahrungsmittel abgeben, die sie nicht mehr benötigen, oder sich Nahrungsmittel gratis herausholen.
Info: Der Greißler, Albertgasse 19, 1080 Wien, Montag bis Freitag 10 bis 18 Uhr, Samstag 8 bis 18 Uhr
Arge Biofisch, 1170 Wien
Marc Mößmer gilt als Pionier für Bio-Fisch. Mehr als 30 Bauern nutzen die Arge für ihre kleinen Aquakulturen. Die Fische werden nach Wien lebend gebracht und hier in Hochquellwasser gehältert, bis sie ab Hof verkauft werden.
Info: Arge Biofisch, Bergsteiggasse 5, 1170 Wien
Bioschanze, 1210 Wien
Rare Schätze aus dem Donaufeld, einem der fruchtbarsten Ackerbaugebieten Wiens: Okra, violette Karotten, Ochsenherz-Paradeiser, Green Zebra Tomaten, Zuckerwurzel, Haferwurzel wachsen in einer ehemaligen Gärtnerei unter freiem Himmel und auf 3000 m² unter Glas. Alles bio.
Info: Bioschanze, An der Schanze 17, 1210 Wien, Ab Hof, Glashaus An der Schanze 15: Freitag 14 bis 19 Uhr, Biomarkt Kutschkermarkt und Bauernmarkt Naschmarkt: Samstag 6 bis 18 Uhr
Biowerkstatt, 1010 Wien
Mehrmals in der Woche fahren Kleinbauern das Geschäft von Martina Russmann und Sandra Kirch an. Wenn Ware liegen bleibt, dann wird das Gemüse und Obst für den veganen Mittagstisch verkocht. Alle Produkte sind bio. Käse von der Hofkäserei Deutschmann aus der Steiermark, von Martina Schmit kommt ein Kürbiskernöl aus dem Burgenland und Fisch von der Familie Krieg aus Salzburg.
Info: Biowerkstatt, Biberstraße 22, 1010 Wien, Montag bis Freitag 9 bis 18 Uhr
Haschahof, 1100 Wien
Ja, es gibt Wiener Bio-Bauernhöfe. Wer in den Pflückgärten des Haschahofs in Rothneusiedl nicht selber ernten möchte, kann Gemüse, Brot und Eier ab Hof kaufen. Auf Bestellung Fisch, Huhn und Lamm.
Info: Haschahof, Rosiwalgasse 41-43, 1100 Wien, Ab Hof: Montag bis Donnerstag 8 bis 12 Uhr, 14 bis 18 Uhr, Freitag und Samstag 8 bis 18 Uhr
Bauerladen Helene, 1050 Wien
Frischer Koriander, burgenländischen Ziegenkäse oder erntefrischen Spinat gibt es derzeit bei Helene Ziniel, die mehr als 20 Produzenten in ihrem Ab-Hof-Laden in Wien-Margareten vertreibt. Tipp: Grüner Spargel aus dem Burgenland bis Ende Mai und Honig aus Tribuswinkel in Niederösterreich.
Info: Bauernladen Helene, Kettenbrückengasse 7, 1050 Wien, Dienstag bis Freitag 8 bis 18 Uhr, Samstag 8 bis 15 Uhr
Naturkost am Spittelberg, 1070 Wien
Burgenländischer Topinambur, Mangalitza Grammeln oder Rohmilch-Bauernbutter aus unpasteurisiertem Sauerrahm: Norbert Ullrich sorgt mit seiner liebevollen Auswahl und mit seiner eigenen Ernte an Feigen oder Ringlotten für ein gut sortiertes Geschäft. Wer es nicht zum Spittelberg schafft, kann online bestellen. Für eine Zustellgebühr in der Höhe von 3,5 Euro gibt es Hauszustellung in Wien, Korneuburg, Langenzersdorf und Bisamberg.
Info: Naturkost am Spittelberg, 1070 Wien, Montag bis Freitag 9 bis 18.30 Uhr, Samstag 9 bis 14 Uhr
Ab Hof, 1170 Wien
Eine Bauerngemeinschaft aus der Region Yspertal im Bezirk Melk hat sich zusammengeschlossen, um ihre Produkte in Wien zu verkaufen. Die acht Landwirte bieten Lamm-, Kalb-, Schwein- und Ochsenfleisch in Bio-Qualität sowie frischgefangenen Fisch aus Naturteichen an. Tipp: Frische Frankfurter, Bosna, Debreziner, Leberkäse und Gulasch aus der Fleischerei Weitzenböck in Münichreith-Laimbach.
Info: Ab Hof, Jörgerstraße 56-58, 1170 Wien, Dienstag bis Freitag 9 bis 19 Uhr, Samstag 9 bis 15 Uhr
Dazu Hofladen, 1090 Wien
Georg Rohrauer und Annemarie Wanner bewirtschaften in vierter Generation ihren burgenländischen Bio-Bauernhof in Lackendorf und verkaufen ihre Produkte teilweise eingerext in ihrem Geschäft in Wien. Alles, was am Ende des Tages noch übrig bleibt, wird zu neuen Köstlichkeiten weiterverarbeitet. Schmankerl: Honig aus der eigenen Imkerei oder die Früchte des Speierlings, einer seltenen, alten Obstbaumart.
Info: Dazu Hofladen, Liechtensteinstraße 73, 1090, Freitag 9 bis 18 Uhr, Samstag 9 bis 16 Uhr
Unser Laden, 1030 Wien
Kleiner Greißler mit Bio-Produkten. Ab 12 Uhr gibt es Mittagstisch mit vegetarischem Schwerpunkt.
Info: Unser Laden, Apostelgasse 17, 1030 Wien, Montag bis Mittwoch 10 bis 15 Uhr, Donnerstag und Freitag bis 19.30 Uhr
Kaas am Markt, 1020 Wien
Wer Slow-Food-Produkte sucht, wird bei Isabel Kaas fündig: Ob Käse, Fisch, Brot oder frische Pasta, zahlreiche Produzenten liefern zudem in Bio-Qualität. Hungrig geht man sicher nicht aus dem kleinen Lokal, denn hier wird auch frisch aufgekocht. Frühstück am Samstag!
Info: Kaas am Markt, Karmelitermarkt 33-36, 1020 Wien, Montag bis Freitag von 6 bis 19.30 Uhr, Samstag von 6 bis 17 Uhr, (Winter: Dienstag bis Freitag 9 bis 18 Uhr, Samstag 8 bis 14 Uhr)