Neue neapolitanische Pizzeria in der Josefstadt
Von Anita Kattinger
Georgisch ist out, italienisch ist wieder in: Zumindest gilt das für den 8. Bezirk, denn das georgische Restaurant Marani musste der neuen, nepaolitanischen Pizzeria Via Toledo weichen. Diese besinnt sich wie bereits zahlreiche andere Italiener der neapolitanischen Tradition des Pizzamachens, die Via Toledo in Neapel ist das Herzen der Stadt, wo einst Pizzaioli angesiedelt waren.
Und da diePizzaioli Francesco Calò und Donato Santoro, beide warfen früher die Teigkugeln in der Pizzeria Riva, der Meinung sind, dass sie am besten Pizza können, gibt es hier auch nur Pizza und Antipasti. Gebacken wird in einem italienischer Pizzaofen von Valoriani. Ihr Geheimrezept haben sie übrigens auch nicht in der Riva gelassen, sondern für die Via Toledo verfeinert. Auf der Karte stehen beispielsweise eine "La Verace" mit Paradeisersauce, Fiordilatte und Basilikum (8,9 Euro) oder eine "Gennarino" mit Paradeisersauce, Fiordilatte, Provola, Salami, Oliven und Basilikum (12,80 Euro). Und für Naschkatzen lockt eine Pizza mit Nutella, Banane und Mandelkrokant (10,80 Euro).
Santora stammt von der Insel Ischia im Golf von Neapel, Calo kommt aus Brindisi in Apulien. Außer, dass ihre Pizzen neapolitanischer Machart sind, war vor der Eröffnung von den Gastronomen nichts zu erfahren: Nach den Regeln des "Vereins zum Schutz der wahrhaftigen neapolitanischen Pizza" darf die "Vera Pizza Napoletana" ausschließlich in einem Holzofen bei 485 Grad gebacken werden. Die Kochzeit sollte 60 bis 90 Sekunden nicht überschreiten. Der Teig sollte weich, elastisch und leicht zu falten sein. Mindestens ebenso stolz sind die Neo-Gastronomen auf ihre umfangreiche Weinkarte.
Das Restaurant wirkt ein wenig überladen, ist aber recht hübsch geworden: Eine italienische Steinmauer wurde zur Bar umfunktioniert, bunte Mosaikfliesen zieren einen dunklen Holzboden. Ein Graffiti des Streetartkünstlers "Banksy" – eine Madonna mit Pistole in deren Heiligenschein – sorgt dafür, dass das Ambiente nicht zu kitschig wirkt.
Info: Via Toledo, Laudongasse 13, 1080 Wien, Montag bis Freitag 11:30 bis 14:30 und 17:30 bis 23 Uhr, Samstag 17:30 bis 23 Uhr, Sonntag 11:30 bis 23 Uhr
Kitch, 1010 Wien
Weiße Backsteinwände und ein weiß getünchter Pizzaofen: Der aus Kampanien stammende Carmine Chilento kredenzt im kühl designten Kitch Pizzen mit verhältnismäßig dickem Teig, also Vorsicht bei jenen ohne Paradeisersauce. Besonderheiten auf der Karte: Pizza mit Zesten von Salzzitronen als Hommage an die Amalfiküste (12,5 Euro) und eine Pizza mit schwarzen Trüffel (21 Euro). Die Pizzen kosten zwischen 9 und 21 Euro. Aufmerksames Service, das auf Wunsch Chili-Öl zu den Pizzen reicht.
Info: Kitch, Biberstraße 8, 1010 Wien, Montag bis Freitag 11:30 bis 14:30 Uhr und 17:30 bis 23 Uhr, Samstag und Sonntag 11:30 bis 23 Uhr
Riva, 1040 Wien
Die Bewohner der zentrumsnahen Bezirken dürfen sich nach der Eröffnung derDisco Volanteüber den nächsten Coup freuen: Die unter Italo-Fans gehypte Pizzeria Riva hat auf der Favoritenstraße eröffnet. Schuh-Unternehmer Alessandro d'Ambrosio versorgte schon bisher auf der Summerstage und in Wien-Alsergrund mit Pizza nach neapolitanischer Machart – Mehl aus Neapel, Paradeiser aus San Marzano, eh klar. Auch der zweite Indoor-Standort ist recht hübsch geworden. Besonderheiten auf der Speisekarte: Die Pizza "Vesuvio" mit Paradeisern, die auf fruchtbaren Vulkanboden gedeihten, Büffel-Mozzarella, Sardellen-Würzsauce, Kapern und schwarzen Oliven oder eine Calzone mit Nutella und Mascarpone gefüllt.
Info: Riva Favorita, Favoritenstraße 4-6, 1040 Wien, Montag bis Freitag 11:30 bis 23 Uhr, Samstag und Sonntag 17:30 bis 23 Uhr
Alto, 1170 Wien
Gastronom René Steindachner zeigte bereits mit dem Italiener Francesco und dem Café Français gastronomisches Geschick. Für das kulinarische Konzept holte er sich Haubenkoch Meinrad Neunkirchner an Bord. Auf Wunsch können die Pizzen mit Roggenteig aus Südtirol zubereitet werden. Besonderheiten auf der Karte: Pizza "Drei Zinnen" mit Paradeisersauce, verschiedenen Käsesorten und mit Süßwein marinierten Apfelstücken (13 Euro) oder die Pizza "Alto" mit Mozzarella, Bergkäse, getrockneten Paradeisern, Weintrauben und Schinkenspeck (13 Euro). Die Pizzen kosten zwischen 9 und 13 Euro. Der Name des Restaurants kommt von "Alto Adige", dem italienischen Namen für Südtirol.
Info: Alto, Dornbacher Straße 88, 1170 Wien, Montag bis Freitag 17 bis 24 Uhr, Samstag und Sonntag 11 bis 24 Uhr
Da Ferdinando, 1130 Wien
Für den Geschmack der Pizzen im Da Ferdinando zeichnet sich Mario Siani – einer der besten Pizzaioli in Wien – verantwortlich. Der Pizzateig wird hier mit einem Sauerteig ohne Germ angesetzt, das gibt dem Teig eine leicht-säuerliche Note. Besonderheiten auf der Karte: "Quattro Formaggi" mit einem 24 Monate gereiftem Parmigiano Reggiano und Provola Affumicata oder eine Calzone mit Nutella und Mascarpone (9,50 Euro). Die Preise liegen zwischen 7,5 und 13,8 Euro. In der angeschlossenen Vinothek lassen sich italienische Tropfen verkosten und kaufen. Im Sommer wird der große Gastgarten eröffnet.
Info: Da Ferdinando, Hietzinger Hauptstraße 26, 1130 Wien, Montag bis Sonntag 8 bis 23 Uhr (Pizzen 11 bis 23 Uhr)
Vero, 1090 Wien
Auch hier geht nichts ohne Sauerteig, dennoch unterscheidet sich das Konzept der neuen Pizzeria Vero von jenen der anderen Italienern: Hier werden die Pizzen mit Bio-Zutaten gebacken. Besonderheiten auf der Karte: Vegane Pizza (9,8 Euro) und alkoholische Getränke wie Wein, Bier und Frizzante in Bio-Qualität. Die Pizzen kosten zwischen 7,3 und 13,5 Euro. Zu Mittag gibt es eine Pizza plus Salat oder Suppe um wohlfeile 9,5 Euro (11:30 bis 15 Uhr).
Info: Vero, Währinger Gürtel 162 / Ecke Sobieskigasse, 1090 Wien, Montag bis Sonntag 11 bis 24 Uhr (Küche bis 23 Uhr)