Wiens erste Käserei hat eröffnet
Von Anita Kattinger
Die Camemberts von Wiens erster Käserei reifen bereits im sterilen Kämmerlein. Im 220 Jahre alten Wohnhaus von Marie von Ebner-Eschenbach eröffnet Neo-Gastronom Johannes Lingenhel am Mittwoch Wiens erste Schaukäserei. Lingenhel ist in der Kulinarik-Szene kein Unbekannter, er betrieb jahrelang als Miteigentümer die Dependance von Pöhl am Naschmarkt.
In die Lokalität in Wien-Landstraße investierte Lingenhel einen Millionen-Betrag – die genaue Summe wollte der Käser auf KURIER-Anfrage nicht nennen. Für die Gestaltung des Verkaufsraums, des Restaurants und der Schaukäserei zeichnet sich das Innenarchitekturbüro "destilat" verantwortlich.
Käserei: antike Pferdetränken und Luster
Die Schaukäserei mit angeschlossenem Verkostungsraum befindet sich in den einstigen Hofstallungen. Um die hygienischen Anforderungen einer Käserei zu erfüllen, wurde eine Glaswand zur räumlichen Trennung eingesetzt und eine Hygieneschleuse integriert. Gäste können sowohl vorne im Restaurantbereich als auch im Bereich der Schaukäserei konsumieren, ein massiver Tisch aus rohen Holzbalken, zwei minimalistische Luster aus Drahtgeflechten und die antiken Pferdetränken bilden einen starken Gegensatz zur sterilen Käserei.
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Für das Restaurant konnte Daniel Hoffmeister, der unter anderem bei den Obauers und im Motto am Fluss arbeitete, engagiert werden. Offizieller Restaurantbetrieb startet erst Anfang Juli, derzeit gibt es in der Soft-Opening-Phase einige Snacks. Hoffmeister wird teilweise die marktfrischen Produkte der Edel-Greißlerei verkochen und natürlich den selbstgemachten Käse und die Büffelmilch in seine Menüs einfließen lassen.
Info: Lingenhel, Landstraßer Hauptstraße 74, 1030 Wien, Montag bis Samstag 8 bis 22 Uhr (Küche bis 21:30 Uhr, Frühstück: Montag bis Freitag 8 bis 11 Uhr, Samstag 8 bis 17 Uhr)