Der erste schwimmende Kuhstall der Welt
Von Anita Kattinger
Wenn der Konsument nicht zur Kuh kommt, muss die Kuh zum Konsumenten kommen. In Rotterdam, Holland, gibt es seit Kurzem die weltweit erste Farm auf Wasser. Aber nicht nur das: Damit der Konsument aus nächster Nähe mitbekommt, wie der Milchverarbeitungsprozess vonstatten geht, wurde der Kuhstall mit großmöglicher Transparenz angelegt. Die 32 Kühe leben in geräumigen Liegeboxen: Melkroboter, Stallreinigungsroboter und automatisches Futterband sind von außen einsehbar. Für den Weidengang steht eine angrenzende grüne Wiese zur Verfügung.
Für die Stadt Rotterdam schließt sich mit der schwimmenden Farm ein ökologischer Kreislauf: Recycling und Upcycling von Biomasse wird für die Produktion der Milchprodukte herangezogen. Der Kuhmist soll wiederum für Parkanlagen verwendet werden. Auf dem Dach des Kuhstalls befinden sich Solarpanele, außerdem wird dort Regenwasser gesammelt und gereinigt. Die Milchprodukte gibt es auf der schwimmenden Farm selbst zu kaufen bzw. demnächst in nahe gelegenen Lidl-Filialen.
Der Hintergrund für die Entwicklung der Floating Farm liegt in der zunehmenden Verknappung von Ackerland, der wachsenden Weltbevölkerung sowie der Klimakrise. Rotterdam hat mit einem steigenden Meeresspiegel und stärkeren Niederschlägen zu kämpfen. Durch den Bau einer schwimmenden Farm kann die Nahrungsmittelproduktion während des Hochwassers gewährleistet werden.
Finanziert wurde das Projekt von privaten Investoren, derzeit wird eine schwimmende Hühner-Farm und ein schwimmendes Gewächshaus geplant.
Tipp: Mehr Information über den schwimmenden Kuhstall finden Sie hier.