Johann Lafer: Krapfenzeit
Dem patscherten Lehrbuben müssen wir dankbar sein, so die Legende über die Erfindung des Krapfens stimmen sollte. Was sich der Bäckerlehrling bei seiner Chefin Cäcilie Krapf tatsächlich geleistet hat, wissen wir nicht. Jedenfalls soll sich die resolute Wienerin so geärgert haben, dass sie dem Burschen einen Teigfladen nachschoss. Der verfehlte sein eigentliches Ziel und landete im Topf mit heißem Schmalz. Faschingsscherz oder nicht: Fasching ist auf jeden Fall Krapfenzeit – da führt hierzulande kaum ein Weg vorbei. Auch wenn es die süße Köstlichkeit mittlerweile schon das ganze Jahr über in den verschiedensten Geschmacksrichtungen gibt.Die einen schwören auf die klassische Marillenmarmelade als Füllung, anderen kann es nicht kreativ genug sein: mit Nougat- oder Vanillefüllung, mit Streusel oder Kokosflocken bestreut. Früher war das noch anders. Da wurde das flaumig-feine Germteiggebäck nur in der närrischen Zeit gebacken. Im Rest des Jahres gab es zumindest in den ländlichen Regionen die typischen, flachen Bauernkrapfen, in deren Vertiefung in der Mitte ein Klecks Marmelade kommt.
Tipp
Der Trick für den typischen weißen Rand des Krapfens – der Bauchbinde: Die aufgegangene Teigkugel mit der Oberseite nach unten ins heiße Fett einlegen.
Ca. 3 Minuten zugedeckt backen. Durch Wärme und Dampf geht der Teig wunderbar auf und wird schön flaumig. Dann den Krapfen wenden und bei offenem Topf etwa eine weitere Minute goldbraun backen.Haben Sie keine Marmeladenspritze zu Hause, funktioniert auch ein Dressiersack mit dünner Tülle.
Man kann aus dem Teig auch Kreise ausstechen, Marmelade in die Mitte geben und die Ränder mit Eiweiß bestreichen. Dann die zweite Teighälfte darauflegen und andrücken.
Germ in die Milch bröckeln und verrühren.
150 g Mehl zufügen und alles zu einem geschmeidigen Vorteig verkneten.Dann zugedeckt 20 Minuten gehen lassen.
Eier, Eigelb und Zucker mit einem Mixer schaumig schlagen. Restliches Mehl und den Vorteig zugeben und mit Vanillemark und Butter zu einem glatten Teig kneten. Nochmals zugedeckt etwa 30 Minuten gehen lassen.
Dann aus dem Teig kleine Kugeln formen und diese auf ein mit Mehl bestäubtes Küchentuch legen.
Mit einem 2. Tuch abdecken und den Teig nochmals gehen lassen, bis sich das Volumen der Kugeln verdoppelt hat.
Das Fett auf ca.170 C° erhitzen. Teigkugeln hineingeben und etwa 1 Minute mit geschlossenem Deckel frittieren.
Dann mit 2 Holzspießen wenden und auf der anderen Seite eine weitere Minute backen. Krapfen herausheben und auf Küchenpapier abtropfen lassen.
Kiwis schälen und in dünne Scheiben schneiden.
Erdbeeren und Zwetschken waschen und ebenfalls in dünne Scheiben schneiden.
Mango schälen, Fruchtfleisch am Stein entlang herunter und in Spalten schneiden.
Frischkäsescheiben vierteln.
Krapfen halbieren. Untere Krapfenhälften mit je einer Scheibe Kiwi, Zwetschke, Erdbeere und Frischkäse belegen, obere Hälfte daraufsetzen.
Mit Staubzucker bestäuben.