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Essen auf Rädern in Island

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Teilnehmerzahl an diesem doch recht einzigartigen kulinarischen Event: sechs Gäste. Für mehr ist in dem gerade einmal knappe 2 mal 4 Meter kleinen Restaurant auf Rädern nicht Platz. Die Idee dahinter ist, Gourmets die isländische Küche und die phantastischen Produkte der Insel schmackhaft zu machen. Bei letzteren dreht es sich vor allem Milchprodukte, Lamm, aber auch um Fisch, schließlich ist Island wie viele Inseln vom Meer umgeben.

Spezialität ist der Hai. Während Haie woanders Menschen essen, essen auf Island Menschen Haie. Auf der Insel hat das Trocknen, Räuchern, Einlegen und Fermentieren lange Tradition. Alles wird irgendwie konserviert, von halben Lammköpfen bis zum Hai, der ein besonders gewöhnungsbedürftiges Essen abgeben soll.

Der Autor hat`s noch nicht probiert, Anthony Bourdain hingegen schon (TV-Serie "No Reservations") und er soll gesagt haben, dass er noch nie etwas derart Grausiges probiert haben soll. Dies als Kurzinfo für alle, die noch nie von der isländischen Küche gehört haben. Aber es geht hier nicht um ein Horrokabinett von exotischen Gerichten, sondern um eine bisland wenig populäre Esskultur.

Diese zu explorieren, dafür wurde das "Eldhús" gebaut. "Eldhús" ist ein isländisches Wort für Küche, das wörtlich übersetzt so viel bedeutet wie "Haus des Feuers". Das mobile Restaurant mit Grasdach wurde entworfen, um den traditionellen isländischen Charme einzufangen und wird auf einer Fläche von nur 2 x 4,3 Metern lediglich sechs Gästen pro Abend an einer einzigen langen Tafel Platz bieten. Damit lassen sich die entlegendsten Orte der Insel ansteuern. Ein eigener isländischer Butler, Heimir, wird das Haus auf seiner Expedition begleiten und die Gäste täglich willkommen heissen.

Tom Sellers, berühmt aus dem Noma und demnächst Chef seines eigenen Restaurants in London, war so fasziniert von der Idee, dass er auf dem fahrenden Minirestaurant als Koch angeheuert hat. Seinen Maitre hat er auch gleich mitgebracht.

Im Übrigen ist Sellers nicht der einzige Spitzenkoch, der die Vorzüge der isländischen Küche und der Produkte lobt. Kann sein, dass wir es bei der von den Banken gebeutelten Insel mit der Gourmet-Destination des übernächsten Jahrzehnts zu tun haben. Man weiß es nicht, doch isländische Produkte treffen genau den Geschmack der New Yorker Szene, bei der zur Zeit nichts so hoch im Kurs steht wie Naturverbundenheit und Nachhaltigkeit.

Eine Frage nur: wie ist das mit den Toiletten, wenn das Abendessen, wie angekündigt, auf einsamen Stränden oder mitten im Feld stattfinden soll?

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