Leben/Essen & Trinken

Die schönsten Lokale am Wasser

Ob Donau, Donaukanal oder auch nur ein kleiner Teich – sobald die Sonne den Asphalt aufheizt, kommen jene Wiener, die nicht aufs Land oder ans Meer flüchten konnten, ordentlich ins Schwitzen. Um etwas Abkühlung zu bekommen und vielleicht doch noch ein wenig Urlaubsstimmung zu tanken, zieht es die Stadtbewohner in den Sommermonaten ans Wasser. Das wissen auch die Gastronomen und so haben sich in den vergangenen Jahren immer mehr Lokale rund um Flussarme und Teiche der Stadt gebildet. Da fällt die Auswahl schwer. Der KURIER hat eine subjektive Auswahl getroffen und drei Lokale unter die Lupe genommen. Ergebnisse: Je mehr Sterne, desto besser oder teurer.

Das Fazit: Ob Sportnarr, High Society oder Schrebergärtner – die Stadt hat für jeden einen geeigneten Ort. Eines sollte in keiner Handtasche fehlen: Der Anti-Gelsen-Spray. Denn Lokale am Wasser sind im Sommer nicht nur bei den Menschen beliebt.

Alle Inhalte anzeigen

Die Wakeboarder, die im Wasser Kunststücke vollführen oder braun gebrannt und durchtrainiert im Surfshop nebenan stehen, verkürzen im "Wake Up" vielen Gästen die Wartezeit auf das Essen. Und die kann es manchmal geben, wenn an einem sonnigen Abend Sportbegeisterte nach dem Training und Spaziergänger das Lokal an der Neuen Donau aufsuchen. Trotz seiner Lage direkt am Wasser ist das Restaurant durch die U2-Verlängerung auch öffentlich mittlerweile gut zu erreichen. Die meisten Gäste kommen jedoch mit dem Fahrrad oder gar zu Fuß.

"Wakeboarden hat sich in den letzten Jahren in Wien immer mehr zum Trendsport entwickelt", sagt Besitzerin Sinja Machek, selbst begeisterte Surferin. Und so lockt der Lift immer mehr Gäste zum 2008 eröffneten Lokal. Für jene, die Sport und nachträgliche Stärkung verbinden wollen, gibt es an Wochentagen von 12 bis 15 Uhr das "Wake & Lunch"-Paket um 19 Euro: Eine Stunde Surfen und ein Mittagsmenü.

Die Küche ist international; die Zutaten kommen aber aus Österreich. Den Wake-Up-Burger mit Rindfleisch, Rucola und Knoblauchsauce gibt es um 12,60 Euro und ist sogar glutenfrei. Vegetarier oder Veganer werden bei Tofu-Gerichten fündig. Dazu gibt es einen erfrischenden Gurkenspritzer oder eine hausgemachte Limetten-Maracuja-Limoade für 4,60 Euro je halber Liter.

Ein Problem bleibt jedoch: Sobald sich Regenwolken vor die Sonne schieben, bleiben die Gäste aus.

Essen/Trinken: ****

Atmosphäre: ****+

Anbindung: ****

Preisniveau: €€€

Auf dem Parkplatz vor dem Lokal reihen sich luxuriöse Kombis an teure Geländewagen aneinander; zu Fuß verschlägt es kaum Gäste hierher. Nach der Übernahme des "Klee am Hanslteich" durch Monika Wlaschek, Großenkelin von "Billa"-Gründer Karl Wlaschek, hat sich das Restaurant in den vergangenen Jahren zu einem beliebten Lokal für die Hautevolee der Stadt entwickelt.

Malerisch, aber sehr abgeschieden, liegt das Lokal an der Grenze von Hernals zum Wienerwald. Nach einer umfassenden Renovierung der alten Villa durch die neue Chefin sitzen die Gäste nun auf ausschweifenden Loungemöbeln im modischen Rattanstil mit Blick auf einen kleinen Weiher.

Küchenchef Alexander Pochlatko serviert seinen Gäste extravagante Speisen wie Geschmorte Schweinswangerln mit Grammelrisotto oder Linguine mit Sommertrüffeln (beide um 16,50 €). Die Preise sind an die Klientel angepasst. Ein Achterl Riesling vom Mayer am Pfarrplatz kostet 4,30 Euro, den Prosecco Aperol gibt es um 6,20 Euro.

Ein folgenschweres Manko: Der Ort ist auch bei Gelsen äußerst beliebt. Selbst Antibrumm forte kann rote, juckende Stellen nicht verhindern.

Essen/Trinken: ****

Atmosphäre: ****+

Anbindung: *+

Preis: €€€€€

Eingebettet in die gleichnamige Schrebergartensiedlung an der Neuen Donau, bietet das Gasthaus "Neu Brasilien" typische Wiener Hausmannskost mit Blick auf das Gänsehäufel und den schwarz-glänzenden DC-Tower. Für Wiener ohne Autos ist die Anreise langwierig. Von der U1-Station ist es ein zehnminütiger Fußmarsch, der sich in der Hitze oft länger anfühlt. Der Fokus liegt auf fleischigen Speisen oder Meeresfrüchten; auf Wunsch gibt es neben Grillhendl auch gegrillte Ente. Vegetarier werden vor allem auf der Dessertkarte fündig. Beliebt am Abend: Die "starke" Erdbeerbowle – "nach Geheimrezept gebraut", sagt Besitzerin Olga Kornberger.

Um die Gäste, die von der Holzterrasse sogar die Zehen ins Wasser stecken können, am Abend vor lästigen Gelsen zu schützen, wendet Kornberger einen Trick an: In der Früh mit dem Rechen das Wasser durchpflügen – dadurch ertrinken die Larven.

Essen/Trinken: ***

Atmosphäre: ****

Anbindung: **+

Preis: €€€