Florian Holzers Restauranttest: Riva Officina
Von Florian Holzer
Mit seinem vor zehn Jahren gestarteten Open-Air-Pizzeria-Projekt „Riva“ war der Wiener Schuh-Händler Alexander d’Ambrosio einer der Pioniere der immer noch andauernden Pizza-Renaissance in Wien. Der einstige Sommerspaß entwickelte sich zu zwei großen Top-Pizzerien weiter. Und als vor einem Jahr das kleine Gourmet-Café „Das Wieden“ schloss, überlegten Alexander und Petra d’Ambrosio, ob nicht eine Trattoria auch noch ins Sortiment passen würde. Also erforschten sie das Streetfood Neapels und die Hausmannskost Kampaniens, bauten um, holten Fliesen und einen Koch aus Süditalien und sorgten somit im Handumdrehen für eines der wenigen Lokale in Wien, wo man italienische Regionalküche bekommen kann. Parmigiana zum Beispiel, diesen herrlichen Melanzani-Mozzarella-Auflauf, im gusseisernen Reindl serviert, köstlich (6,90 €). Oder Fritto misto Napoletano, ganz anders als bei uns geläufig, nämlich mit frittiertem Fleischbällchen, in Backteig gehülltem Gemüse, Erdäpfel-Nockerln mit flüssiger Käse-Füllung, Arancini-Reisbällchen und herausgebackenen Knöderln von Pasta mit Gemüse – wunderbar authentisch (9,80 €). Sehr stolz ist man auch auf die Pasta „A’Genoves“, für die Röhrennudeln namens Ziti mit einer Art Gulasch-Sugo vermählt werden, ebenso deftig wie wohlschmeckend (14,90 €). Die Fleischbällchen „A’Purpett ca sarz“ kommen mit einem Gemüse aus gekochten Stängelkohl an den Tisch, herrlich (10,50 €), und wer dann noch Platz für Babamisú, eine Kreuzung aus Baba au Rhum und Tiramisu (5,20 €) hat, dem zollen die Neapolitaner Respekt.
Riva Officina
Wien 4, Neumanng. 4,
Tel: 01/353 40 50,
Di-Sa 11.30-14.30, 18-22,
www.riva.pizza
Bewertung:
Essen: 38 von 50
Service: 9 von 10
Weinkarte: 12 von 15
Ambiente: 22 von 25
Gesamt: 81 von 100
florian.holzer@kurier.at