Leben/Salz und Pfeffer

Florian Holzers Restauranttest: Kråmerladen

Wenn man das eindrucksvolle „Stieglgut Wildshut“ sieht, kann man sich kaum vorstellen, dass dieses 300 Jahre alte Gehöft lange Zeit nur als Bierdepot diente. 2012 wurde es von Heinrich Dieter Kiener, Chef der Stiegl-Brauerei, zu einem der derzeit interessantesten Bier-Projekte Österreichs gestaltet: Eine handwerkliche Vollholz-Brauerei mit eigener Mälzerei, in der selbst und biologisch angebaute Ur-Getreide zum Bier-Grundstoff Malz gemacht werden. Erfreulicherweise gehört zu dem Projekt aber auch noch eine Zucht von Pinzgauer-Rindern und Mangalitza-Schweinen und nicht zuletzt ein Gasthof namens „Kråmerladen“, in dem das alles zusammenfindet. Hier kümmert sich Küchenchef Raimund Probst nicht nur darum, dass aus Biertrebern Brot gebacken wird, sondern auch darum, dass das Fleisch der Pinzgauer richtig reift oder aus dem „Gmahde Wiesen“-Bier eine tolle Marinade für den Salat wird. Die Küchenlinie kann man als urtümlich mit modernem Esprit bezeichnen, die Kaspressknödelsuppe ist herzhaft und so gut wie selten (4,90 €), die Wildshuter Jaus’n bietet einen guten Überblick über die diversen Würste und Schinken von Mangalitza und Pinzgauer (14,50 €), und bei der getrüffelten Cremesuppe aus dem Ur-Gemüse Haferwurzel herrscht dann schon wirklich Extraklasse (5,50 €). Neben dem Steak (200g, 28,80 €) ist auch das Beef tatar mit pochiertem Ei, Bauernbutter, Brot-Chips und Frühlingszwiebel eine sehr gute Gelegenheit, die Qualität des trockengereiften Rindfleischs erleben zu können (18,50 €). Und zur Malakofftorte gibt’s natürlich das Dunkelbier „Männerschokolade“.

Kråmerladen,
5120 St. Pantaleon, Wildshut 8,
Tel: 06277/641 41,
Mi-So 10-22, Fei 10-20,
www.biergut.at

Bewertung:
   Küche: 28 von 35
   Keller: 6 von 10
   Service: 15 vvon 15
   Atmosphäre: 15 von 15
   Preis/Wert: 15 von 20
   Familie: 5 von 5
Gesamt: 84 von 100


florian.holzer@kurier.at