Selfie-gierige Touristen könnten Covid-19 an Berggorillas übertragen
Von Maria Zelenko
Touristen könnten laut Wissenschaftern der Oxford Brooks University eine ernst zu nehmende Gefahr für wild lebende Gorillas darstellen, sich mit Covid-19 zu infizieren. Mehrere hundert Instagram-Schnappschüsse zeigen, wie Reisende gemeinsam mit Berggorillas im Osten Afrikas den Primaten viel zu nahe kamen.
"Sehr besorgniserregend"
"Das Risiko der Übertragung von Krankheiten auf die Gorillas ist sehr besorgniserregend", sagte Studienleiter Gaspard Van Hamme. "Es ist essenziell, dass wir die Touren-Regulationen verschärfen, damit die Trekking-Praxis nicht die bereits bedrohten Affen zusätzlich gefährdet."
Geschätzt 1063 Tiere leben nur noch, vor allem in der Republik Kongo, in Uganda sowie Rwanda. Die Nachfrage nach dem sogenannten Gorilla-Trekking nimmt trotz des extrem hohen Preises für Reisen dieser Art stetig zu.
Eigentlich gibt es zum Schutz der Tiere strenge Abstandsregeln, da bereits vor Ausbruch der Coronapandemie die Übertragung anderer Krankheiten vom Mensch zum Tier befürchtet wurde.
Doch mit der weltweiten Ausbreitung von Covid-19 gewinnt die Wichtigkeit der Einhaltung noch größere Bedeutung. Vor allem weil die Fotos, die unter den Hashtags #gorillatrekking und #gorillatracking gepostet werden, zeigen, dass die Besucher der Nationalparks keinen Mund-Nasen-Schutz tragen.
Das Ziel müsse nicht sein, den Gorilla-Tourismus in diese Gebiete zu stoppen, sondern die Besucher über die Gesundheitsrisiken für die Tiere besser aufzuklären.