Luštica Bay in Montenegro: Luxusurlaub, wo früher Baracken standen
Für Samih Sawiris ist Luštica Bay das Monte Carlo der Zukunft. Der ägyptische Milliardär hat mit seinem Unternehmen Orascom an der südlichen Küste Montenegros ein Gebiet von sieben Millionen Quadratmetern gekauft und auf der Halbinsel Luštica eine ganze Ortschaft aus dem Nichts aufgebaut. Bis zum Spatenstich 2013 standen in der Bucht an der östlichen Adria nur ein paar alte Militärbarracken und die Ruine eines Forts aus der Zeit Österreich-Ungarns.
Bis 2020 sollen zwei Jachthäfen, sieben Hotels mit insgesamt 800 Zimmern, rund 2000 Apartments, Villen und Townhouses sowie ein 18-Loch-Golfplatz, der erste des Landes in dieser Größe, entstehen. Menschen aus 30 Nationen sollen sich hier niederlassen. Ein Teil des 1,1 Milliarden Euro schweren Projekts wurde diesen Sommer fertiggestellt. Im August eröffnete das Luxus-Hotel The Chedi.
Blick auf die Marina
Das Fünf-Sterne-Haus der asiatischen Hotelkette GHM liegt direkt an der Marina mit 176 Docks für Jachten, hat 100 Zimmer, 10 Suiten und ein Penthouse, zwei Restaurants, zwei Bars, einen Privatstrand, einen Spa und zwei Pools. Vom 16 Meter langen Infinitypool sowie von den meisten Zimmern schaut man direkt auf den Jachthafen. Alle Gebäude in Luštica sind, wie das Hotel, an der Architektur montenegrinischer Küstenorte orientiert: Stein dominiert als Baustoff, helle Töne sorgen für mediterranes Flair.
Im Interieur des Hotels spiegelt sich die Vielfalt Montenegros wider: rustikale Elemente ähnlich toskanischen Villen sind ebenso zu finden wie moderner alpiner Chic eines Schweizer Chalets in den Bergen. 85 Prozent der Landesfläche sind Gebirge – Montenegro bedeutet „Schwarzer Berg“.
Wilde Pelikane
Neben Wandern, Klettern und Mountainbiken kann man im Norden auch Ski fahren oder einen der fünf Nationalparks des Landes erkunden. Empfehlenswert ist eine Schifffahrt durch den Skadar-See-Nationalpark mit mehr als 260 Vogelarten, darunter wilde Pelikane. Wer Meer und Strand sucht, wird an der insgesamt 297 Kilometer langen Küste des 650.000-Einwohner-Landes fündig.
Ein Drittel der Küste zählt zur fjordartigen Bucht von Kotor. Von Luštica Bay ist es eine Fahrt von 30 Minuten vorbei an Kakteen, wilden Granatapfel-, Feigen- und Olivenbäumen. Die alte Hafenstadt zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Nicht weit davon, an den Ausläufern der Bucht vor dem Dorf Perast, liegt auf einer Kleininsel der Wallfahrtsort „Heilige Maria auf dem Felsen“. Die Barockkirche mit kleinem Museum ist nur per Boot oder Kajak zu erreichen und absolut sehenswert. Von dort ist es möglich, mit dem Boot zurück nach Luštica Bay zu fahren.
Neben der Luxusmeile entlang des Hafens entsteht dort in den nächsten Jahren auch die Stadt Centrale mit Schulen, Einkaufsmöglichkeiten, öffentlichen Plätzen und einer Klinik. Sie soll auch Einheimische anziehen. Zwar steht Luštica auch Montenegrinern offen, die Immobilienpreise ab 5000 Euro pro Quadratmeter sind für die meisten jedoch nicht leistbar.
Info
Anreise Der nächste Flughafen ist Tivat. Entweder über München oder über Dubrovnik (Kroatien). Von Tivat 20 Min. nach Luštica Bay. Von Dubrovnik ca. zwei Stunden für 80 km, da Grenzkontrollen sowie eine Autofähre auf dem Weg liegen.
Beste Reisezeit Baden im Meer ist ab Juni bis Ende Sep. möglich. In den Wintermonaten geht die Temperatur meist nicht unter 10 Grad. Der Frühling eignet sich mit 15 bis 20 Grad zum Wandern in den Bergen.
The Chedi Luštica Bay Das Hotel hat das ganze Jahr geöffnet. Die Preise starten bei 197 € für ein Doppelzimmer pro Nacht inklusive Frühstück. Nicht inkludiert sind zehn Prozent Service Gebühr. Die Preise im Hotel Spa sind für ein 5*-Resort moderat: 60 Minuten Balinesische Massage kosten 75 € www.chedilusticabay.com
Essen In Luštica Bay gibt es derzeit nur Restaurants im The Chedi sowie einen kleinen Supermarkt. Wer auswärts essen möchte, benötigt ein Auto. Empfehlenswert ist das Restaurant Conte in Perast direkt am Wasser in der Bucht von Kotor. www.hotelconte.me/en
Ausflüge Zu den Highlights zählen die Bucht von Kotor, die Insel Sveti Stefan sowie die fünf Nationalparks. Größtes Tourismuszentrum des Landes ist die Bucht von Budva, die wegen ihrer Nachtclubs vor allem junge Touristen aus Russland und Großbritannien anlockt.
Auskunft www.montenegro.travel/de