Aida Nova: Ein Kreuzfahrtschiff für die Zukunft
"Sprechende Fracht – davon hab ich absolut keine Ahnung!“ Deshalb wollte Kapitän Vincent Cofalka den Weltmeeren Ade sagen, als der Vorarlberger 2009 seinen Job als Frachter-Kapitän verlor.
Jetzt ist der 42-Jährige Kapitän der Aida Nova und seinen Eltern, die ihn damals drängten, auf einem Passagierschiff anzuheuern, dankbar.
Denn das im Dezember in Dienst gestellte Schiff ist als neuestes schwimmende Hotel der Kussmundflotte ein Prototyp: Das weltweit erste Kreuzfahrtschiff, das auf See und im Hafen mit Flüssigerdgas betrieben werden kann. Durch diesen LNG genannten Treibstoff verringert sich der Ausstoß von um 20, der von Stickoxiden um 80 Prozent und der von Schwefeloxiden sogar um 100 Prozent. „Seit wir aus der Werft gekommen sind, fahren wir ausschließlich damit“, sagt Kapitän Cofalka stolz. „Ein toller Erfolg!“ Denn das kommt der Bevölkerung in den Hafenstädten zu Gute, aber auch seinen Kreuzfahrtgästen.
Die reisen auf der Aida Nova aber nicht nur mit dem technisch modernsten Schiff der Flotte, sondern auch mit dem am besten ausgestatteten, das sowohl in der Kulinarik als auch bei den Unterhaltungsmöglichkeiten mit Qualität und Vielfalt punktet und im Ambiente luxuriöse Ruhe ausstrahlt.
Das hervorstechendeste Merkmal aber ist die geschickte Raumaufteilung: Obwohl die 2626 Kabinen 6600 Gäste fassen, wirkt die Aida Nova in keinem öffentlichen Bereich überfüllt. Überall sind kleine Nischen und abgetrennte Zonen eingebaut, in die man sich zurückziehen kann – in Bars und Restaurants genauso wie auf den Sonnendecks.
Zusätzlich gibt es für Ruhebedürftige den für Gäste über 16 Jahren reservierten Spa mit fünf Meerblick-Saunen, Jacuzzis auf dem Sonnendeck und 19 Anwendungskabinen, deren Rückwand für das perfekte Raumklima mit echtem Moos bepflanzt ist.
Wer dagegen Action will und Kinder hat, kann im Klettergarten, in den Pools des Beach Clubs, beim Minigolf oder mit den drei Wasserrutschen Spaß haben.
Die Möglichkeit, den Urlaub nach eigenem Geschmack zu gestalten, wird auf der Aida Nova generell groß geschrieben. Es gibt 21 Kabinenarten, darunter Single-Balkonkabinen und die Penthouse-Suite. Wer abends ein Glas Champagner genießen will, geht in die Rossini Bar. Im Brauhaus spielt eine Bayerische Band Bierzelt-Gstanzl, in der Rock Box kann man zu Songs von den Rolling Stones, Prince oder AC/DC Karaoke singen, im Cube wird zum Sound internationaler House-DJs und im Beach Club zu Familiendisco-Klängen getanzt. Mit den fünf Shows, die das Theatrium anbietet und den Quiz-Abenden und anderen interaktiven Shows im Studio X wird man bei einer Woche Urlaub gar nicht mit dem Ausprobieren aller Angebote fertig.
Und da ist noch gar nicht das Erlebnis-Restaurant „Time Machine“ eingerechnet, bei dem „Professor Tempus“ mit Hilfe von artistischen Assistenten und LED-Schirmen nach Atlantis führt, während ein Drei-Gänge-Menü serviert wird. Breite Auswahl auch in den 16 weiteren Restaurants, in denen alles – von deutscher Hausmannskost über Fischspezialitäten und Streetfood bis zu Steaks, Pizza, Teppanyaki-Grill und Sushi – zum Verkosten bereit steht.
Angeschwindelt
Obwohl Kapitän Cofalka einem Hotelbetrieb auf „seinem“ Schiff anfangs skeptisch gegenüberstand, liebt er es jetzt, auf der Aida-Nova Gäste zwischen den Kanaren, ab Mitte April im Mittelmeer und im kommenden Winter wieder in den Gewässern der Kanaren durch den Urlaub zu begleiten.
Auch wenn er das alles nie geplant hat. „Nach der Matura wusste ich nicht, was ich machen soll“, erklärt er. „Weil ich einen Bekannten traf, der erzählte, was er auf See erlebt hat, und ich das lustig fand, machte ich in Deutschland die Hochseeschifffahrts-Ausbildung. Vier Jahre später traf ich den Bekannten wieder. Es stellte sich heraus, dass er selbst nie ein Schiff von innen gesehen und nur die Storys eines Matrosen-Freundes nacherzählt hatte.“