Umfrage zeigt: Lockdown kostet Eltern Zeit, Geld und Nerven
Von Ute Brühl
In manchen Familien hatte schon immer jedes Kind seinen eigenen Laptop. Doch das gilt bei Weitem nicht für alle, wie jetzt eine Umfrage unter burgenländischen Eltern, deren Kinder eine höhere Schule besuchen, zeigt. Danach haben rund 40 Prozent der Eltern in die digitale Ausstattung investiert – bis zu 1.500 Euro gaben manche aus. Nur vier Prozent gaben an, dass sie ein Leihgerät beantragten und nun nutzen.
Bei der Umfrage ging es aber nicht um die Hardware, wie Obfrau und Fragestellerin Susanne Schmid betont: „Wir wollten wissen, wie es den Familien geht und wie gut der Informationsfluss ist.“ Unterm Strich ergibt sich da ein gar nicht so schlechtes Bild: Fast die Hälfte der Eltern gibt an, dass ihr Kind das Homeschooling gut findet. Drei Viertel wussten auch, auf welcher Plattform zu lernen ist.
Schlecht informiert
Doch es gibt nicht nur Lob für die Lehrkräfte: Nur ein Viertel der Eltern wurde während des Homeschoolings laufend über Wichtiges, etwa den Notenstand des Kindes informiert. Überhaupt ist vielen unklar, wie sich heuer die Noten für das Semesterzeugnis zusammensetzen.
Weitere Erkenntnis: Ohne Hilfe der Eltern geht es selten. Nur ein knappes Drittel der Schülerinnen und Schüler schafft die Aufgaben komplett ohne Unterstützung der Eltern. 15 Prozent helfen ihrem Nachwuchs täglich beim Lernen. Beklagt wird auch die unterschiedliche Qualität des Unterrichts. Während einige Lehrpersonen sich schnell auf die neue Art zu lehren eingestellt haben, scheinen andere wenig Lust zu haben, digital zu unterrichten: Sie stellen Aufgaben, die nicht dem Niveau der Klasse entsprechen, korrigieren keine Hausübungen und kennen sich mit den Programmen nicht aus.
Und noch eine Forderung wird deutlich: „Oberstufenschüler wollen wieder einmal in die Schule“, berichtet Susanne Schmid.