Leben/Gesellschaft

Kinder über das Lernhaus: "Immer jemand da, der uns hilft"

Kübra ist froh, dass sie auch nachmittags in die Schule darf, und sie ist damit nicht die einzige. Drei Mal die Woche kommt die Zehnjährige nach dem Unterricht noch einmal in die Volksschule Gänserndorf. Dort ist nämlich auch das Lernhaus untergebracht.

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Die Drittklässlerin ist eines von 30 Volksschulkindern, die dort mit Betreuerinnen und Betreuern für die Schule arbeiten. Österreichweit bekommen rund 200 Kinder in neun KURIER-Lernhäusern kostenlose Lernhilfe (siehe Info unten).

Für Kinder wie Kübra sind die Lernhäuser mehr als Orte, an denen sie in Ruhe ihre Hausübungen erledigen. „Ich kann hier lernen und mit meinen Freundinnen spielen“, sagt sie. Pädagoginnen und Pädagogen und viele Freiwillige des Österreichischen Roten Kreuz helfen den Kindern im Lernhaus und geben ihnen Rückhalt, der ihnen hilft, die Schule zu meistern.

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Zeit für jedes Kind

Esmagül kommt wie Kübra drei Mal die Woche ins Lernhaus Gänserndorf. Und wie ihre Freundin mag sie es, dass sie hier nicht alleine lernt. Die Drittklässlerin findet es toll, dass man im Lernhaus miteinander arbeitet, redet und: dass der Spaß bei alldem nicht zu kurz kommt. Was sie im Lernhaus am liebsten macht? „Rechnen und spielen“, fasst die Neunjährige knapp zusammen.

In KURIER-Lernhäusern bekommt jedes Kind die Unterstützung, die es gerade am nötigsten braucht. Hat es Probleme beim Rechnen oder in Deutsch, legen die Betreuer den Schwerpunkt darauf, steht ein besonderer Test an, geht es um den entsprechenden Stoff.

Utku, der auch in die dritte Klasse der Volksschule Gänserndorf geht, weiß seit diesem Tag zum Beispiel einiges über Frühlingsblumen. Da trifft es sich gut, dass die Kinder beim Lernhaus auch einen Garten haben, in den sie zum Spielen gehen können. Oder dass sie Ausflüge machen – jedenfalls im Normalbetrieb.

Die spaßigen und lehrreichen Exkursionen gefallen auch Blessed besonders. Das achtjährige Mädchen besucht das Lernhaus im 15. Wiener Gemeindebezirk. „Ich komme gerne her, weil man viele große Räume zum Spielen hat“, sagt sie. Am meisten mag sie aber „die coolen Sachen, die man basteln kann und die Ausflüge, die wir ohne Corona machen.“

Momentan läuft natürlich auch in den KURIER-Lernhäusern vieles anders als sonst. Manche Standorte haben derzeit generell geschlossen. Zum Beispiel, weil viele der Freiwilligen Pensionisten sind – und zu Corona-Risikogruppen zählen. In den meisten Häusern betreuen die Teams des Roten Kreuz die Kinder derzeit dennoch: über digitale Kanäle nämlich.

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Lernen ja, aber digital

In Wien und Gänserndorf gab es vor dem neuerlichen Lockdown noch abgespeckten Betrieb. Dabei waren viel weniger Kinder und kleinere Teams vor Ort als sonst. Gelernt wurde mit allen nötigen Sicherheits- und Hygienemaßnahmen. So konnten die Kinder zumindest einmal die Woche ins Lernhaus kommen, um zu arbeiten und sich auszutauschen.

„Vor dem Distance-Learning war ich fünf Mal in der Woche hier“, sagt Abdul, der wie Blessed das Lernhaus in Wien besucht, „wegen Corona lernen wir jetzt oft über das Handy und rufen uns darum drei Mal in der Woche an.“ Der reguläre Betrieb fehlt dem Zehnjährigen: „Hier lerne ich mit meinen Freunden. Und es ist immer jemand da, der mir hilft, wenn ich eine Frage habe“, erzählt Abdul.

Kübra und die anderen Kinder freuen sich jedenfalls, wenn sie bald wieder öfter ins Lernhaus kommen und mehr gemeinsam unternehmen können. In der Schule – vormittags im Unterricht und nachmittags im Lernhaus – gefällt es Kübra mittlerweile übrigens so gut, dass sie bereits sehr genau weiß, was sie einmal werden will: Volksschullehrerin.

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Lernhilfe für Kinder
KURIER-Lernhaus bietet Kindern und Jugendlichen zwischen sechs und 15 Jahren  kostenlose Lernhilfe und Nachmittagsbetreuung. An neun Standorten in Niederösterreich, Tirol und Wien bekommen rund 200 Kinder wichtige Unterstützung bei der Arbeit für die Schule. Das Österreichische Rote Kreuz betreibt die Lernhäuser mit hauptberuflichen  und freiwilligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern

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