Gynäkologe: "Die Frau steht in der Nacht wesentlich leichter auf"
In seinem neuen Buch zum Thema Schicksal ("Die Anatomie des Schicksals - Was uns lenkt", siehe auch den nachstehenden Artikelhinweis) beschäftigt sich der Gynäkologe und Theologe Johannes Huber, langjähriger früherer Abteilungsleiter für gynäkologische Endokrinologie an der AKH-Frauenklinik in Wien, auch mit dem Thema biologische Unterschiede der Geschlechter. Er sehe Tendenzen einer „Gleichmacherei von Mann und Frau“. So sei die liebevolle Zuwendung des Vaters zum Kind „von enormer, unersetzbarer Bedeutung, aber für die Evolution ist die liebevolle Zuwendung der Mutter zu ihrem Kind noch viel bedeutender“.
Denn die Evolution habe es so eingerichtet, dass „Frauen als Mütter gegenüber Männern als Väter privilegiert sind“. Und er bringt in seinem Buch folgendes Beispiel: „Dreimal in der Nacht aufzustehen und das Kind zu stillen oder zu trösten, das schaffen nicht einmal die fittesten zwanzigjährigen Männer so gut wie Frauen.“ Denn frisch gebackene Mütter bekämen „dank der Millionen Jahre alten Verfassung der Natur“ auch die nötige Kraft dafür. Derartige Aussagen von Johannes Huber sind allerdings sehr umstritten.
Kann das jetzt von Männern als Ausrede genützt werden, einfach weiterzuschlafen, wenn sich das Baby meldet? – „Die Frau schafft das Aufstehen, überhaupt wenn sie stillt, im Halbschlaf, sie tut sich da einfach wesentlich leichter“, sagt Huber zum KURIER.
Natürlich solle sich auch der Mann anstrengen, „er soll der Frau helfen, sie nicht alleine stehen lassen, sie begleiten und auch bewundern. Aber die Frau ist dem Mann biologisch haushoch überlegen, weil sie für die Erhaltung der Art eindeutig mehr beiträgt“. Und: „Der Mann hat an der Erhaltung der Art oft nur einen Anteil von wenigen Minuten. Die Schwangerschaft hingegen ist ein Wunderwerk der Evolution – wer das nicht sieht, reduziert die hohe Qualität der Frau.“
Das bedeute jetzt nicht, „dass die Frauen daheim bei den Kindern bleiben müssen“. Aber es bedeute vor allem, „dass wir diese von der Verfassung der Natur gegebenen Unterschiede zwischen Mann und Frau wieder vorbehaltlos zur Kenntnis nehmen müssen, sie akzeptieren müssen, wie immer wir dann damit umgehen“.