Leben/Gesellschaft

Christbaum-Tricks: Wie bleiben seine Blätter lange grüüün?

Bekanntlich grünt der O Tannenbaum auch im Winter, aber nur wenn es schneit. Weil es aber in Wohnzimmern höchstens auf Ibiza schneit, wird er bei uns bald trocken und braun. Womit wir bei der lautesten Antwort auf die stille Frage sind, wie man den Christbaum im Allgemeinen am Abrieseln hindern kann: Er braucht es feuchter.

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Die meisten Christbäume werden bereits Ende November geschlagen und sind bis Heilig Abend natürlich durstig. Übrigens sieht man an der Schnittkante, wie lange der Baum schon vom Wurzelballen kastriert herumsteht – je heller, umso kürzer. Sehr haltbar ist die Nordmanntanne mit ihrem gleichmäßigen Wuchs, daher ist sie auch so beliebt. Ebenfalls bis in den Jänner hinein halten es Edel- bzw. Nobilistannen im Zimmer aus ohne zu nadeln.

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Problematischer sind Fichten, die sich fast alle nach zwei Wochen vom Nadelwerk trennen. Das kostete die heimische Rotfichte den ersten Platz, früher war der duftende Baum sehr verbreitet, heute wird er fast nur mehr von Traditionalisten verwendet, die für den leichten Strohschmuck zwar dünne Äste gebrauchen können, die aber viel Abstand haben müssen.

Von den Lebenden und den Toten

Im Jahr der Greta greift natürlich auch der Gedanke um sich, dass das Fällen von Millionen Bäume für einen Abend kein besonders nachhaltiges Konzept sein könnte. Weil aber Kunstbäume den Charme einer abgekiefelten Weihnachtsgans haben, greifen viele zum lebenden Baum.

Dass die Topfbäume rasend nachhaltig sind, ist aber ein Wintermärchen. Sie kommen meist nur durch radikalen Wurzelschnitt in den Topf, eine Tanne zum Beispiel wurzelt in der Natur so tief wie sie hoch ist. Diese Wurzel wird gekappt. Das überlebt der Baum zwar manchmal, aber eben nicht immer, und so sind auch die Lebenden oft bald tot.

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Deswegen werden mittlerweile mehr Flachwurzler im Topf angeboten, zum Beispiel Pinien-Züchtungen. Denen fehlt aber die Fläche im Topf. Richtig nachhaltig ist nur, wenn der Baum im Topf gezogen wurde – die Zahl jener Anbieter, die das tun, wächst.

Die Tipps für den Christbaum

Pflege brauchen die Lebenden und die Toten. Dazu gehört zunächst die richtige Ankunft: Zwischen kalt und warm sollte zumindest eine Zwischenstation zum Akklimatisieren liegen, also einige Tage am Gang oder in der Garage. Das Netz erst kurz vor dem endgültigen Aufstellen entfernen, dabei auch eine schmale Scheibe vom Stamm abschneiden, dann nimmt der Baum besser Wasser auf.

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Apropos Wasser: Sowohl lebender wie toter Baum brauchen Feuchtigkeit. Topfbäume dürfen nie im Wasser stehen (Nadelbäume hassen Staunässe, deshalb wachsen sie nicht im Sumpf), die Erde darf aber auch nicht austrocknen. Gefällte Bäume stehen wiederum gerne im Kübel. So oder so, verbraucht ein großer Weihnachtsbaum etwa einen Liter Wasser in drei Tagen. Die Zweige sollte man immer wieder besprühen.

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Natürlich mag es kein Baum neben der Heizung, gut wäre ein kühler Raum. Weil aber niemand im Schlafzimmer Heilig Abend feiern will, könnte man zumindest in der Nacht die Heizung im Wohnzimmer runterdrehen. Nach ein paar Tagen, spätestens zwei Wochen sollten lebende Bäume raus – wieder via Zwischenstation. Frohes Fest!

axel.halbhuber@kurier.at