Leben

Freizeitrose für Friedrich Cerha

Eigentlich wollte er keine Opern mehr schreiben. Aber glücklicherweise hat er sich umstimmen lassen und mit „Onkel Präsident“ wieder ein echtes Meisterwerk verfasst: Friedrich Cerha, der inzwischen 88-jährige Doyen der zeitgenössischen klassischen Musik, schöpft bei „Onkel Präsident“ gemeinsam mit seinem kongenialen Co-Librettisten Peter Wolf aus dem Vollen. Basierend auf Ferenc Molnárs „Eins, zwei, drei“ und noch mehr auf dem gleichnamigen Film von Billy Wilder haben Cerha und Wolf ein herrlich komisches, unfassbar kluges, auch bitterböses und stets tiefsinniges Musiktheater geschaffen, das an der Wiener Volksoper zu einem Triumph wurde. Denn Cerha zitiert geschickt aus dem Kanon der Musikgeschichte (vor allem aus Verdis „Falstaff“), ohne dabei seinen eigenen Stil aus den Augen zu verlieren. Dieser „Onkel Präsident“ ist witzig, geistreich, gut hörbar, aber niemals anbiedernd, ist zudem fantastisch gearbeitet und wird im Haus am Gürtel auch wunderbar präsentiert. So soll Oper ja auch sein.

DIE FREIZEIT VERLEIHT FÜR DAS AUSSERGEWÖHNLICHSTE KULTURELLE ERLEBNIS JEDE WOCHE EINEN ROSENSTRAUSS VON IHREN ÖSTERREICHISCHEN FLORISTEN UND WIENER GÄRTNERN.

Alle Inhalte anzeigen