Florian Holzer testet das Zaza Tam in Wien
Von Florian Holzer
Mit der Revitalisierung des Stuwerviertels und der Renaissance des Vorgartenmarktes lebte die zwischenzeitlich etwas verwahrloste Vorgartenstraße wieder prächtig auf. Untrügliches Indiz für den Aufschwung ist das schicke Boutique-Hotel, das vor vier Jahren in einem Gründerzeit-Offizierscasino aufmachte und vor geraumer Zeit vom Immobilien- und Gastronomie-Unternehmer Asher Davidov („Ramasuri“, „Bahur-Tov“, „Tewa“, „Café Drechsler“, „Pizza Randale“ …) übernommen wurde.
Teil des Hotels ist auch ein neues Lokal namens „Zazatam“, das mit schickem Entree, kleiner Cocktailbar, farbenfroh gestalteten Räumen und Club-Atmosphäre von der Lage im Keller abzulenken vermag. Website und Speisekarte sind großteils auf Englisch, man wolle damit ein Signal der Offenheit und Internationalität aussenden, erfährt man. Die Küche ist eine bunte, durchwegs attraktive Mischung aus aller Welt. Dass die Gerichte sehr „instagrammable“ sind, versteht sich von selbst. Sehr interessant die „bites“, also Vorspeisen, von denen gedacht ist, dass man sie „shared“, also teilt (was bei drei Stück gar nicht so leicht ist). Die Teigbällchen mit Pulled Pork waren ein bisschen fad (10 €), die knusprig in Maisgrieß panierten Popcorn Prawns schon recht gut (14 €), am besten aber das Tatar aus scharf angebratenem XO Beef mit Jungzwiebeln, Radieschen und Germteig-Bao Buns (14 €). Bei den Hauptspeisen gefiel der Kabeljau auf schwarzem Dashi-Risotto gut (22 €), das mit Dattelglace knusprig (und vielleicht etwas zu rosa) gebratene Stubenküken mit Pimientos ebenfalls (20 €).
Essen: 42/50
Service: 8/10
Weinkarte: 12/15
Ambiente: 22/25
Gesamt: 84/100
Zaza Tam
Hillerstraße 11, 1020 Wien
Tel: +43 670 602 29 97
Öffnungszeiten: Do-Sa, 17.00 bis 2.00 Uhr
zazatam.com